Hier eine Ente aus der Ruhr:
Der EHC setzt die Oberliga-Aufstiegskrone auf eine turbulente Saison
Von Jan Büsse am 20. März 2009 16:40 Uhr
DORTMUND Geschafft! Spieler, Fans und Verantwortliche reißen die Arme hoch. Liegen sich kurz darauf in denselben. Die Schlusssirene eröffnet den kollektiven Jubelrausch. Nach dreizehn Jahren Regionalliga verlässt das „Urgestein“ EHC Dortmund seine alte Heimat und bricht in der Oberliga zu neuen Ufern auf.
EH, EHC Dortmund g. ESV Hügelsheim, 027.jpg
Mirko Reinke (rechts) entpuppte sich spät als der Mann für wichtige Tore.
Foto: Foltynowicz
Es war ein Aufstieg mit Ansage und Anlauf. Bereits vor der Spielzeit ließen sie beim EHC keinen Zweifel daran, dass die Oberliga das erklärte Saisonziel ist. „Mittelfristig in die Zweite Liga“, lautete das offizielle Credo bereits vor der vorvergangenen Saison, als die Dortmunder dem Erzrivalen aus Herne um einen mickrigen Penalty den Vortritt lassen mussten.
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Forum: Wie feiern Sie den Aufstieg des EHC?
Ein erneuter, massiver Mannschafts-Umbau mit vielen Hochkarätern aus der Liga und einigen Akteuren, die bereits in höheren Klassen Erfahrungen gesammelt hatten, sollte die Operation Aufstieg in Angriff nehmen. Wer blieb war Trainer Czeslaw Panek. Atmosphärische Störungen im Verhältnis Coach zu Teilen der Mannschaft und des Vorstands waren bereits zuvor auszumachen gewesen. Trotz der klaren Tabellenführung entschied sich der EHC-Vorstand Mitte November zum Trainerwechsel.
Aufstieg mit Anlauf
In der Folge leistete die „Düsseldorf-Connection“ um Sohn Sascha Panek und die WG-Partner Sebastian Bongartz und Max Lingemann nur noch Dienst nach Vorschrift. Doch auch das reichte, um unter dem neuen Trainer Krystian Sikorski souverän die Regionalliga-Meisterschaft einzufahren. Weitere Umbaumaßnahmen folgten, und trotz etlicher Siege wirkte das Team mitunter blutleer und musste sogar ernsthaft um einen Playoff-Platz bangen. Man gewann den Eindruck, dass sich einer auf den anderen verließ und die passbeste Formation noch nicht gefunden war.
Pünktlich zum Schlussspurt war das dann aber alles vergessen. Wie aus dem Winterschlaf erwacht, fegten die Elche in neuer Zusammensetzung in heimischer Halle den Tabellenführer ESV Hügelsheim vom Eis und gaben sich auch gegen die Moskitos Essen keine Blöße.
Winterschlaf beendet
Der zweite Tabellen-Platz vor den Playoffs löste Erleichterung im Umfeld aus, und auch die Anhänger glaubten jetzt wieder an Oberliga-Hockey in der kommenden Spielzeit. Zudem sorgte er für die breite Brust vor den KO-Vergleichen. Der Rest ist bekannt.
Mit lediglich fünf Niederlagen in den 40 Saisonspielen vor den Playoffs dürfen sich die Dortmunder als würdiger Aufsteiger feiern lassen. Es war aber dann doch oftmals knapper als etliche selbst ernannte Experten vor der Spielzeit geglaubt hatten.
„Wir sind nicht größenwahnsinnig geworden und haben uns selbst nie als unschlagbar oder bereits in einer anderen Liga gesehen“, sagte etwa der 2. Vorsitzende Gerd Alda und beschrieb damit das EHC-Aufstiegsrezept: Realistische Selbsteinschätzung, Ruhe und nicht zuletzt Teamspirit.
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