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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Alles was sonst mit Eishockey zu tun hat
Firefighter#87 Offline

U21

Beiträge: 497

25.09.2008 13:08
Aus am Vogelsberg Zitat · Antworten
24.09.08 - LAUTERBACH - Schlechte Nachrichten für die Eissportfreunde im Vogelsberg. Das marode Dach über der Eishalle im Lauterbacher Freizeitzentrum muss im Frühjahr 2009 umfangreich saniert werden. Das wiederum kostet etwa eine Million Euro. Diese Summe können nach jetzigem Stand weder der Betreiber, die Stadtwerke Lauterbach, noch die Stadt Lauterbach finanzieren, erklärte heute der Geschäftsführer der Stadtwerke Dieter Heß. Im nahenden Winter kann der Betrieb noch weiterlaufen, vorausgesetzt, es schneit nicht in größeren Mengen. "Maximal 25 Kilogramm pro Quadratmeter dürfen auf dem Blechdach liegen", so Heß, der am Vormittag mit Gutachtern wiederum in der Halle war. "Das sind je nach Schneebeschaffenheit, ob Pulver- oder Nassschnee, etwa fünf bis zehn Zentimeter. Aus Sicherheitsgründen muss dann die Halle geräumt und der Betrieb vorübergehend eingestellt werden", erklärte Heß. Dies seien Vorsichtsmaßnahmen, um keine Menschen zu gefährden. In Zusammenarbeit mit dem Gutachter Professor Stefan Winter werde der Zustand der Halle laufend überprüft. Winter habe nur noch für die laufende Saison die Genehmigung erteilt.

Danach müsse jedoch gehandelt werden. Der Professor an der Technischen Universität München hat seine Bürozentrale in der Vogelsberger Kreisstadt und ist anerkannter Fachmann. Er war unter anderem als einer der Hauptgutachter nach dem Halleneinsturz in Bad Reichenhall im Januar 2006 eingesetzt. Damals war das Dach der Reichenhaller Eishalle unter den Schneemassen eingestürzt; 15 Menschen starben unter den Trümmern. Um in Lauterbach eine ähnliche Katastrophe zu vermeiden, müsse gehandelt werden. "Wenn nur das geringste Risiko besteht, schließe ich die Halle ab", sagte Heß, der in engem Kontakt zu dem Statiker steht. Heß machte deutlich, dass er zu keinen Kompromissen bereit sei und die Sicherheit an oberster Stelle stehe. Prof. Winter selbst ist zur Zeit in Finnland und konnte deshalb nicht Stellung nehmen. Laut Heß habe Winter aufgrund ähnlicher Mängel die Eissporthalle in Ingolstadt schließen lassen. Vergleichbare Hallen im gesamten Bundesgebiet stünden vor denselben Schwierigkeiten.

Der Kern des Problems ist die Dachkonstruktion. Die wechselnden Temperaturen im Sommer und Winter machen dem Holz zu schaffen. Durch die - in Lauterbach halboffene - Bauweise steigt der Feuchtigkeitsgehalt in der Halle; es entstehen kleine Risse in den Holzleimbindern. Im Sommer wird das Holz durch die Sonneneinstrahlung erwärmt und trocknet. Dieser Wechselprozess belastet das Holz zunehmend. Deshalb muss das Dach erneuert, das Blechdach besser gedämmt und vor allem, die an einer Seite offene, Hallenwand geschlossen werden. "Der Temperaturwechsel muss draußen bleiben", sagte Heß. Die Modernisierung wird nach heutigen Schätzungen etwa eine Million Euro kosten. In diesem Betrag ist auch die Neuanschaffung einer Eismaschine enthalten. "Das Geld können wir nicht aufbringen", sagte der Stadtwerke-Geschäftsführer und fordert die Politik von Kreis und Land Hessen auf, der Kommune für die nötige Sanierung Zuschüsse zu gewähren.

Die Lauterbacher Eishalle ist im Winter ein beliebter Treffpunkt zum freizeitmäßigen Eislaufen. Zudem betreiben der TV Frischborn und der VERC Lauterbach Eissport in der Halle: viele Jugendliche spielen Eishockey oder sind in den Gruppen für Eiskunstlauf aktiv. Eisstockschießen ist außerdem eine geschätzte Sportaktivität. "Wir haben Verständnis für die Stadtwerke und hoffen, dass ein Sponsor gefunden wird. Die nächsten Hallen sind in Kassel und Bad Nauheim. Auf Dauer können wir dorthin nicht ausweichen", sagte Heidi List, die stellvertretende Vorsitzende der Frischborner Eiskunstlaufabteilung. "Wir finden es doof, wenn wir nicht mehr Eislaufen können", meinten auch die beiden "Eismädels" Lara und Teresa. Wird die Halle geschlossen, verlieren das Freizeitzentrum, zu dem noch das Hallenbad "Die Welle" gehört, und die Kreisstadt selbst einen Tourismusmagneten. Aus einem großen Umkreis kommen auch zahlreiche Schulklassen zum "Eis-Ausflug" nach Lauterbach. Nun sind - nach Meinung der Betroffenen - Stadt, Kreis und Land gefordert. +++
Quelle: www.osthessen-news.de
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