Der NEV gibt derzeit Rätsel auf. Auch in Iserlohn erreichte kaum ein Neusser Normalform, so dass nach einer offensiv wie defensiv gleichermaßen schwachen Leistung ein erneutes Debakel zu Buche stand.
Wer ausgerechnet beim Angstgegner auf ein Ende der derzeitigen Krise gehofft hatte, wurde nach nur fünf Minuten auf den harten Boden der Realität zurück geholt, denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeber bereits mit 2:0 in Front. Die NEV-Cracks zeigten sich bemüht, aber offensiv fast nur durch die Schrills-Reihe torgefährlich, während man sich beim Defensivspiel erneut haarsträubende Fehler leistete. Die lauffreudigen und bis in die Haarspitzen motivierten Sauerländer nahmen die Geschenke dankend an und legten kurz vor der ersten Drittelpause den dritten Treffer nach. Auch im zweiten Abschnitt hielten die Neusser nur mit, ohne den Eindruck zu vermitteln, eine Aufholjagd starten zu können. Stattdessen ließ man sich zu sehr auf Privatduelle mit den Gegenspielern ein, was zu vermehrten Strafen führte und Schiedsrichter Merkel nach 30 Minuten dazu veranlasste, stellvertretend die Kapitäne beider Teams zu ermahnen. Auf Neusser Seite vertrat zu diesem Zeitpunkt bereits Gilbert Schröder den verletzt ausgeschiedenen Sebastian Geisler, dessen Platz in der Verteidigung Ingo Angermann übernahm. Während Dennis von der Heiden und Schahab Aminikia die besten Neusser Chancen vergaben, machte auf der anderen Seite Sebastian Brinker seinen Hattrick perfekt, der beim 5:0 sogar mit einem weiteren Mannschaftskollegen alleine auf den bemitleidenswerten Dennis Kohl zufahren durfte. Im letzten Abschnitt nahm das Unheil seinem Lauf, als Aaron Reckers nach nur einer halben Minute den nächsten Alleingang erfolgreich abschloss und auf 6:0 erhöhte. Nachdem Kohls Gegenüber, Marc Dillmann, selbst auf dem Boden liegend nur angeschossen wurde, hatte wenigstens Daniel Pering bei seinem Distanzschuss das Glück auf seiner Seite und markierte den Ehrentreffer. Obwohl die Partie längst entschieden war, ging es auf dem Eis auch in der Folgezeit rustikal zur Sache, wobei sich gleich mehrere Akteure für einen vorzeitigen Gang in die Kabine empfahlen, den nach einem Revanchefoul aber “nur” Kai Oltmanns antreten musste. So profitierten die Gastgeber in der Schlussphase noch von der anhaltenden Strafzeitenflut und stellten erneut durch Brinker und Hendrik Pernt den deprimierenden Endstand her. Der Iserlohner EC bleibt zumindest vorerst der einzige Liga-Kontrahent, gegen den Neuss in dieser Saison noch nicht gewinnen konnte.
Tore:
1:0 (4:06) Breker (Svejda, Bruch)
2:0 (5:46) Brinker (Czernohous)
3:0 (19:38) Breker (Reckers, Svejda)
4:0 (35:26) Brinker (Broze, Pernt)
5:0 (38:14) Brinker (Czernohous)
6:0 (40:32, 3-3) Bruch (Breker, Reckers)
6:1 (44:12) Pering (Perlitz, Fuchs)
7:1 (45:54, 5-4 ÜZ) Svejda (Breker)
8:1 (52:04, 5-3 ÜZ) Broze (Czernohous, Brinker)
9:1 (59:21, 5-4 ÜZ) Pernt (Kohlstrunk, Bruch)
Strafen:
Iserlohn: 24
Neuss: 34 + 5 (Oltmanns) + 10 (Klauck) + Spield. (Oltmanns)
Zuschauer: 98
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