Nach zwei Niederlagen in Folge konnte der NEV in Solingen wieder punkten. Im Duell zweier ersatzgeschwächter Mannschaften setzten sich die Neusser verdient, aber um ein bis zwei Tore zu hoch, gegen den alten Rivalen durch.
Ohne Fünf trat der NEV die Reise ins Bergische Land an. Andrej Fuchs musste neben Lutz Klauck auch Ingo Angermann, Gilbert Schröder, Sascha Schmetz und David Köhler ersetzen, die aus verschiedenen Gründen ausfielen. Nachdem er mit den letzten Auftritten nicht zufrieden gewesen war, machte der Neusser Trainer aus der Not eine Tugend und ordnete die Reihen neu. Dabei kam ihm entgegen, dass Dennis von der Heiden überraschend früh grünes Licht für ein Comeback geben konnte, während mit Sven Ernst ein Juniorenspieler den Einsatz von drei Sturmreihen möglich machte. Dass die Formationen noch nicht eingespielt waren, machten die Neusser von Beginn an mit großer Laufbereitschaft und körperbetontem Spiel wett, wovon sich die ebenfalls mit Personalproblemen angetretenen Gastgeber aber nicht beeindrucken ließen. Nachdem sich beide Teams anfänglich fast neutralisierten, brachte Shahab Aminikia den NEV mit einem Bauerntrick nach sieben Minuten in Führung. Ließ die Neusser Defensive lange Zeit nur Schüsse aus der Distanz zu, so schlossen die Solinger Kanadier Stetch und Picklyk direkt das erste Überzahlspiel mit dem Ausgleich ab (Stetch, 12.). Auch in der Folgezeit blieben die Raptors vor allem durch das nordamerikanische Duo gefährlich, während die NEV-Cracks ihre leichte Überlegenheit erst bei ihrem ersten Power Play in der 37. Minute zu Zählbarem verwerten konnten. Nach einem Schlagschuss von Sebastian Geisler setzte Dennis von der Heiden den vom Torhüter abprallenden Puck in die Maschen. Auch im letzten Abschnitt blieb die Partie lange offen. Während die Neusser Stürmer wiederholt an Torhüter Matthias Kehlen scheiterten, konnte sich Andreas Schrills auf der anderen Seite zweimal gegen David Stetch auszeichnen. Dafür, dass die Schlussoffensive der Bergischen ausblieb, sorgte David Bromé. Zunächst erzielte der Schwede aus dem Gewühl heraus den vorentscheidenden dritten Treffer, ehe er eine Minute vor dem Ende einen Perlitz-Schuss zum 1:4-Endstand abfälschte. Ein verdienter, wenn auch vom Ergebnis her etwas zu deutlich ausgefallener Sieg in einer Partie, in der beide Seiten kämpferisch zu überzeugen wussten. Gute Noten verdiente sich auch das Schiedsrichter-Trio um Mark Merkel, der die Partie auch ohne viele Strafzeiten souverän über die Bühne brachte.