Fünf Spielerdauerstrafen in einem fairen Spiel - Schiri überschritt die Grenzen
Es war ein faires Spiel. Das klingt kaum nach einer beeindruckenden Spielbeschreibung. Wichtig ist sie dennoch. Denn beim 9:2 (2:0, 6:2, 1:0)-Sieg des EV Duisburg 1b in der Aufstiegsrunde zur Oberliga gegen die Black Devils Niederrhein kassierten die Nachbarn aus Moers fünf Spieldauerstrafen. Warum? Eine kaum zu beantwortende Frage. Los ging es mit Christian Schlesiger, der nach einem Foul fünf Minuten und eine Spieldauer aufgebrummt bekam. Danach führte ein harmloses Reklamieren von Christian Perlitz zu vier (!) weiteren Spielausschlüssen. Schiedsrichter Schönherr sprach die Strafen gegen Christian Perlitz, Sebastian Muhs, Bastian Angermeer und Devils-Trainer Josef Spychala aus. Letztlich blieben den Moersern, die zu diesem Zeitpunkt schon 2:9 zurücklagen, am Ende nur noch sieben Feldspielern und zwei Torhüter. "Die Junioren haben die Saison bereits beendet. Ich weiß nicht, wie wir für das Spiel in Darmstadt eine spielfähige Mannschaft zusammen bekommen sollen", sagte Devils-Chef Thomas Esser. Zuvor war der kurzfristige Ausfall der Hallenbeleuchtung, der zu einer zehnminütigen Pause führte, der Höhepunkt eines lockeren Duisburger Heimspiels, das wegen des DEL-Spiels am Freitag in Duisburg nach Moers verlegt werden musste. Die EVD-Tore erzielten Frank Petrozza, Klaus Micheller (je 2), Carsten Reimann, Daniel Eul, Björn Reiser, Sebastian Berg, Heiko Wilken. Für Moers war zweimal André Wilmshöfer erfolgreich.
Schiedsrichter Schönherr hat die Grenzen überschritten:
Ohne Schiedsrichter geht es nicht. Keine Frage. Die Unparteiischen haben einen schweren Job. Sie sind Teil des Spiels und haben es vollauf verdient, dass man sich vor sie stellt. Doch es gibt Grenzen. Grenzen, die Schiedsrichter Schönherr am Mittwochabend in Moers bei der Partie zwischen dem EV Duisburg 1b und den Black Devils Niederrhein weit überschritten hat. Mit Fingerspitzengefühl hatte der Auftritt des Schiedsrichters nichts mehr zu tun. Fünf Spieldauerstrafen in einem fairen Spiel, davon vier in einer völlig harmlosen Szene. Christian Perlitz regt sich über eine Strafzeit auf. Zehn Minuten. Okay. Spieldauerstrafe. Auch okay. Sich danach aber ständig in die Hüften zu greifen, wenn ein weiß gewandeter Spieler auch nur zu nahe an Schönherr vorbei fuhr - das ist nicht okay. Ein Schiedsrichter muss auch einmal über den Dingen stehen, muss auch einmal über einen dummen Spruch eines aufgebrachten Spielers hinweghören. Das Spiel hat Schönherr nicht entschieden. Immerhin führten die Duisburger bereits mit 9:2. Doch durch die überzogene Flut von Spieldauerstrafen besteht die Gefahr, dass die Moerser am Sonntag in Darmstadt nicht antreten können. Neun Feldspieler und ein Torhüter sind die Mindest-Antrittsstärke. Sieben Feldspieler und zwei Torhüter waren schließlich noch übrig. Das heißt, im schlimmsten Fall geht Darmstadt eine Einnahme flöten und ein Spiel in der Oberliga-Aufstiegsrunde muss am grünen Tisch gewertet werden – wegen solch einer Lappalie. Und nebenbei bemerkt: Wenn andere als Besucher anwesende Schiedsrichter kopfschüttelnd die Halle verlassen, ist das wohl ein sicheres Zeichen, dass da etwas schief gelaufen ist.
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