(K.K.) Der Neusser EV hat im Jahre seines zehnjährigen Bestehens die sportliche Qualifikation für die Eishockey-Oberliga mit Bravour geschafft. Nun gilt es, die bedeutend höhere Hürde, die wirtschaftliche Qualifikation zu meistern.
Rolf von der Heiden, der als sportlicher Leiter mit geschickter und glücklicher Hand die erfolgreiche Mannschaft zusammengestellt hat, darf stolz auf das Geleistete zurückblicken, doch selbstgefällig zurücklehnen kann er sich nicht, denn er war an der Beschaffung notwendiger Sponsorengelder maßgeblich beteiligt und wird es auch in Zukunft sein müssen. Sein Blick in die Zukunft: „Alles wird teurer.“
Bis Ende April müssen die Unterlagen für eine Wirtschaftlichkeitsprüfung eingereicht sein. Bislang spielte der finanziell solide geführte Neusser EV als Amateurverein unter der Obhut des Landesverbandes. Nun stieg er in eine andere Region auf und gerät in den semiprofessionellen Bereich der für die Oberliga und zweite Liga zuständigen Eishockey Spiel- und Betriebsgesellschaft (ESBG).
Abgesehen davon, dass schon die Spieler als halbe oder volle Profis in der Oberliga mehr Geld kosten als die bisherige Aufwandsentschädigung in der Amateurliga, vieles explodiert in der Oberliga. Bisher musste des NEV zum Beginn der Saison für die Regionalliga eine Kaution in Höhe von 3000 Euro hinlegen. In der Oberliga kostet diese „Eintrittskarte“ 25 000 Euro. Verbandsabgaben steigen, Schiedsrichterkosten klettern, und Transfergebühren verdoppeln sich.
Außerdem müssen für jeden Neuzugang 1500 Euro in einen Nachwuchspool gezahlt werden. Eine sinnvolle Maßnahme, deren Gesamteinnahme nach einem komplizierten Verteilerschlüssel zum Saisonende an die Vereine ausgeschüttet wird, die sich um die Nachwuchsarbeit verdient gemacht haben.
Das wird ein schlechtes Geschäft für den NEV, denn er benötigt, um jede Woche einmal nach Bayern oder in die Lausitz reisen zu können, mindestens fünf oder sechs neue Spieler, die freitags und/oder montags nicht arbeiten müssen. Das kann aus dem jetzigen Kader kaum jemand leisten.
Und zurückbekommen wird der NEV aus diesem Pool kaum etwas, weil nur Vereine in den Genuss kommen, deren Talente in der Nationalmannschaft, der Deutschen Nachwuchsliga oder Bundesliga spielen, aus der Neuss mit seinen Junioren vielleicht aus wirtschaftlichen Gründen freiwillig ausscheidet.
Das alles bläht den Etat um mindestens 50 Prozent auf. Hinzu kommt, dass noch gar nicht klar ist, wie sich die neue Oberliga zusammensetzt. „Stimmt nicht!“ protestiert zwar die ESBG, die darauf besteht, dass eine Verringerung der eingleisigen Oberliga von 18 auf 14 Vereine festgeschrieben ist. Das aber, so sind sich Insider einig, könnte eine Handvoll Vereine in den Ruin treiben - auch den Neusser EV.
„Lokalduell“ mit Hannover
Denn nachdem Oberhausen und Ratingen gerade abgestiegen sind und Neuwied zu den Wackelkandidaten zählt, wäre Hannover der nächstgelegene Gegner - wirklich kein publikumsträchtiger „Lokalrivale“. Daher werden an der Front eine zwei- oder gar dreigleisige Oberliga, zusammengesetzt nach regionalen Gesichtspunkten, heiß diskutiert.
Mit Oberhausen und Ratingen sowie Zweitliga-Absteiger Essen in einer Liga, das wäre auch eine Lösung für den NEV, der auf das übliche Sommertheater im Eishockey hofft. Und wenn die Oberliga eingleisig bleibt und Neuss die Wirtschaftlichkeitsprüfung nicht besteht, dann wäre eine Regionalliga mit Ratingen, Oberhausen, Neuss und Herne auch attraktiv.
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Es bleibt einem nichts anderes übrig als abzuwarten! Wobei ich es schon schade finden würde, wenn es mit der Oberliga nicht klappen würde! Das würde diese tolle Saison dann schnell in Vergessenheit geraten lassen und die Hoffnung auf höher Klassiges Eishockey verschwinden lassen! Und schwubbs haste dann noch weniger Zuschauer in der Halle! Ich denke daran würde auch keine Regio mit den angesprochenen Teams was ändern. Ist meine persönliche Meinung, kann mich natürlich auch irren!
Wenn es diesmal mit der OL-Nord nicht klappt, dann blamiert sich der gesamte Sport Eishockey mal wieder auf ganzer Linie. Das ist wirklich unfassbar, wie chaotisch da die Strukturen sind. Auf- und Abstieg werden nicht auf dem Eis, sondern in der Sommerpause entschieden. Da muss endlich mal was passieren. Kann doch nicht sein, dass die Verantwortlichen und Funktionäre zu blöd sind, eine durchführbare Oberliga auf die Beine zu stellen. Sowas gibts echt nur im Eishockey. Schade...
Aber vielleicht wird man ja dieses jahr ausnahmsweise eines Besseren belehrt.
Auch wenn die Regionalliga nächstes Jahr von den Vereinen her sicherlich attraktiver ist als diesmal, aber ewig kann man den Zuschauern diese Spielklasse nicht antun. Und wenn man diesmal nicht den Weg nach oben findet, wann dann??? Der Verein hat da sicher so gut wie keinen Einfluss drauf, aber die Verbände sollten sich endlich mal an einen Tisch setzen und über eine vernünftige Lösung (OBERLIGA NORD) nachdenken.
Auch in dem Bericht der heutigen Ausgabe der Eishockeynews wird nicht gerade Positiv geschrieben was unseren Sportlichen Aufstieg angeht,dort steht zb:Ob die HEG bei einem Neusser Oberligaverzicht nachrücken würde ist noch offen.
Und ob der NRW -Aufsteiger wirklich meldet und durch das Lizenzierungsverfahren kömmt ist auch noch offen.
Weiss nicht was das soll finde es Scheisse das nach 2 Tagen so was geschrieben wird Grummel
Ich wünsche dem NEV auf jeden Fall, dass sie in der Oberliga spielen und dort auch wirtschaftlich überleben. Vielleicht kann ich dazu ja beitragen, wenn ich mir das eine oder andere Spiel am Südpark anschaue. (natürlich nur, wenn Herne spielfrei ist )
Mir schwebt da schon Neuwied als Gegner vor, die mochte ich immer schon.
Ich finde den NGZ-Bericht sehr gelungen, gibt er doch die aktuelle Situation sehr genau wieder. Fakt ist doch nun einmal, daß der NEV in den letzten Veröffentlichungen stets mit Bedacht die Redewendung 'sportlicher Aufsteiger' benutzt hat - weil eben die wirtschaftliche Berechtigung, sprich Erteilung einer Oberliga-Lizenz, ein ganz anderes Thema ist.
Ich gerate gewiß nicht in den Verdacht, ein bedingungsloser Anhänger unseres Vorstandes zu sein, aber die Aussagen von Rolf von der Heiden sind doch nun einmal wahr. Eine reine Oberliga-Süd, die man seitens der ESBG den Eishockey-Anhängern mal wieder als eingleisige Oberliga verkaufen will, ist für den NEV nur machbar, wenn die Rahmenbedingungen optimal sind, was z.B. auch eine deutliche Einnahmesteigerung im Sponsoring, jedoch auch sicher ein deutlich gesteigerter Zuschauerschnitt sowie sicher auch höhere Eintrittspreise etc. bedeutet. Soll der NEV für solch eine ungewisse Liga seine Existenz aufs Spiel setzen, nur weil man seitens der Verbands-Funktionäre einmal mehr keine Oberliga-Nord auf die Reihe bekommt? Nein, so reizvoll diese eingleisige Oberliga vielleicht aus sportlicher Sicht erscheinen mag, finanziell ist es einfach nicht nachzuvollziehen, wieso ausgerechnet im Eishockey die 3. Liga eingleisig sein soll, während nahezu alle anderen Sportarten bereits ab der 2., spätestens jedoch ab der 3. Liga mehrgleisig fahren...
wie sol denn eine ol nord machbar sein?
für eine ol nord braucht man doch auch genügend vereine,man kann doch nicht aus anderen ligen vereine in die ol nord versetzen nur damit die liga voll ist! oder sehe ich das falsch?
klar bin ich auch für eine zweigleisige liga,aber wie soll das gehen?
Es gibt da ja mit Oberhausen, Hannover, Ratingen (Wen hab ich aus der aktuellen OL vergessen?) sowie den Teams aus den Regionalligen Nord und Ost und NRW (Neuss, Herne, EVD?) genug Kandidaten, die mitmachen könnten.
ja,aber oberhausen und ratingen sind abgestiegen, herne und duisburg nicht aufgestiegen, ich kann mir nicht vorstellen,das es so funktionieren soll, da würden doch andere vereine mitsicherheit und auch zurecht wie ich denke, prostest einlegen.
Quote:Es gibt da ja mit Oberhausen, Hannover, Ratingen (Wen hab ich aus der aktuellen OL vergessen?) sowie den Teams aus den Regionalligen Nord und Ost und NRW (Neuss, Herne, EVD?) genug Kandidaten, die mitmachen könnten.
Plus Mittelrhein, Berlin, und sicherlich noch drei, vier andere potentielle Teams aus Nord + Ost. Mache mir allerdings große SORGEn ob der gute Wolfgang da mitmachen wird und Ratingen/OB frei gibt...
ZB: Neuss, Essen, Neuwied, Herne, Ratingen, Oberhausen, Dortmund, Duisburg, Hannover, Wilhelmshaven, Rostock, Leipzig, Berlin, Halle, Erfurt. Das "Material" für eine Oberliga Nord wäre also vorhanden und auch die Verteilung der Vereine über ganz Norddeutschland erscheint sinnvoll. Es wären sowohl für jeden Derbys als auch interessante Auswärtsfahrten dabei. Aber leider ist da bei mir wohl der Wunsch Vater des Gedankens. Aber wenn selbst vereine wie Füssen Bedenken bei der jetzigen Oberliga-Konstellation haben, erscheint es mir nur Sinnvoll eine zweigleisige Oberliga einzuführen.
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