Die Mitgliederversammlung der Herner EG liegt nun eine Woche zurück. Gestern erfolgte die Übergabe der Unterlagen an den neuen Vorstand. Mit HEG-Pressesprecherin Alexandra Braun sprach WAZ-Mitarbeiter
Markus Terbach.
WAZ: Wann kann der neue Vorstand voraussichtlich die Bilanz des letzten Geschäftsjahres vorlegen, die der alte Vorstand schuldig blieb, so dass klar wird, wie hoch die Gesamtverbindlichkeiten der HEG wirklich sind?
Braun: Mit Übergabe der Unterlagen beginnt sofort die Prüfung, um eine klare Aussage zur finanziellen Situation des Vereins treffen zu können. So lange die Höhe der Gesamtverbindlichkeiten noch im Dunkeln liegt, werden die neuen Vorstandsmitglieder einen Eintrag in das Vereinsregister verweigern.
WAZ: Bedeutet ein dem Vernehmen nach auf drei bis vier Jahre ausgelegter Sanierungsplan der Herner Sparkasse, dass die HEG angesichts der im Raum stehenden Defizitsumme jährlich mindestens E 25 000 seiner Einnahmen an die Hausbank abführen muss?
Braun: Da uns noch kein Sanierungsplan vorgelegt wurde, wäre eine Aussage zu diesem Punkt rein spekulativ. Auch da hoffen wir, dass die Sichtung der übergebenen Unterlagen Aufschluss bringen wird.
WAZ: Kann der neue Vorstand zum jetzigen Zeitpunkt ausschließen, dass die HEG Insolvenz anmelden muss?
Braun: Eine Entscheidung über einen Insolvenzantrag wird erst nach Erstellung einer vorläufigen Bilanz unter Berücksichtigung des Haushaltsplans für die Saison 2004/05 möglich sein. Diese Entscheidung ist vorrangig zu fällen. Zum jetzigen Zeitpunkt und nach Lage der Informationen ist alles möglich. Es wäre jedoch gewiss von Vorteil, am Freitag das erste Spiel in einer gut gefüllten Halle bestreiten zu können.
21.09.2004 WAZ-Interview mit Alexandra Braun, Beisitzerin im HEG-Vorstand
Auch bei mir kommt kein Erstaunen zu dem Chaos-Klub aus dem Pott. Das geht ja schon länger so. Betrachtet man dann auch noch die Neuverpflichtungen - ohne, dass der Verein überhaupt seine eigenen Finanzen kennt -, dann ist die HEG für mich der nächste Topfavorit auf Insolvenz. Man beachte nur mit welch übersichtlichen Unterlagen man sich bei der ESBG vorgestellt hat. Nach der Bub-Aera scheint man nicht viel dazugelernt zu haben.
Im Sinne des Hockeys und der Reginalliga bleibt zu hoffen, dass meine Vermutung nicht eintrifft.
Es wäre aus sportlicher Sicht auf jeden Fall schade, wenn schon wieder ein Verein platt wäre. Darunter würde die Qüalität der Liga leiden, wenn man bedenkt das Vereine wie Grefrath, Herfort und Hamm bereits in der letzten Saison pleite gegangen sind. Und ob die Vereine die dadurch nachgerückt sind diese Lücken schließen wage ich zu bezweifeln. Andererseits hatte man in der letzten Saison den Eindruck, als hätten Herne für den Aufstieg alles auf eine Karte gesetzt und haben dabei viel zu viel Kohle heraus geschmissen. Das mit dem Aufstieg hat dann sportlich und aus den bekannten Gründen nicht geklappt. Dann müssen die sich nicht wundern wenn die pleite gehen!!!
So traurig wie es ist, der nachstehende Bericht aus der WAZ lässt böses ahnen.
Insolvenz steht weiter im Raum
Außerordentliche Mitgliederversammlung soll am
7. Oktober Klarheit bringen
Der 7. Oktober wird zum Tag der Wahrheit werden. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Herner EG soll die
Bilanz für das letzte Geschäftsjahr präsentiert werden.
"Wir werden den Mitgliedern zusammen mit den Zahlen mitteilen, zu welcher Einschätzung wir nach Prüfung der vorliegenden Unterlagen in
Sachen Verbleib von uns im Vorstand und weiteres Vorgehen als Vorstand gekommen sind", erläutert Vorstandsmitglied Alexandra Braun im
Namen der jüngst gewählten Mitglieder. "Um es klar zu sagen. Es geht dann um die Frage, ob der Verein Insolvenz anmelden muss oder nicht."
Eine Wasserstandsmeldung in Sachen Defizit kann die neue Pressesprecherin noch nicht abgeben. "Wir beschäftigen uns noch immer mit den Unterlagen, und es sind uns auch noch nicht alle vorgelegt worden."
Nach einer optimalen Übergabe von Martin Funkenberg und Co. klingt das nicht. Der ist übrigens weiter auf dem Spielermarkt aktiv, forderte jüngst den Spielerpass von Maxim Meyer an, der in der letzten Saison in Neuss
spielte. Neben der möglichen Verweigerung einer Eintragung ins Vereinsregister haben die neu gewählten Vorstandsmitglieder schriftlich
erklärt, dass sie für alle Dinge, die den Verein mit weiteren Kosten belasten, nicht die Verantwortung übernehmen. Dem Vernehmen nach
beträgt das von Funkenberg und Co. angehäufte Defizit wohl Euro 150.000 plus X.
Derweil ist auch Hallenbetreiber Jürgen Stieneke aktiv geworden. Über einen Mittelsmann ließ er beim früheren Präsidenten der Schalker Haie und Sportobmann der Ratinger Ice Aliens, Kay Fischbach, anfragen, ob der
sich ein Engagement in Herne vorstellen könne, um zu retten, was noch zu retten ist. "Es ist mir beruflich nicht möglich, und angesichts der Höhe der Schulden halte ich ein Insolvenzverfahren für sinnvoll", sagte
Fischbach, der einst in Schalke bei einem weit geringeren Defizit die Reißleine zog. Sofern die genannten Summen über abgeschlossene
Werbeverträge stimmen, sollte dafür, denkt Fischbach, genug Masse vorhanden sein. Möglich ist auch noch die Gründung einer GmbH
für die Abwicklung des Spielbetriebs der ersten Mannschaft. Auf diese Weise wurde in Solingen die Fortsetzung des Spielbetriebs ermöglicht. "Wir möchten, dass unsere Kinder weiter in Herne Eishockey spielen können",
umreißt Alexandra Braun ihre Motivation und die ihres Mannes für den Einstieg in ein Vorstandsamt bei der HEG. Ratinger Kinder konnten das in der Saison 2002/03 trotz Insolvenzverfahrens. Das ist die einzig gute
Nachricht mitten in der Krise. mt
sorry tut mir leid aber ein verein der so verschuldet ist gehört aus dem vereinsregister gestrichen und erst wieder da rein wenn er es sich dauerhaft leisten kann .
und sollten solche vereine unter finazieller aufsicht des verbandes gestellt werden und ein einkauf teurer ausländer unter sagr werden
es gibt genug einheimische spieler die aufs eis möchten und dann auch bestimmt ihre leistung bringen
aber vereine die pleite sind gehören nicht in eine liga und schon garnicht in ein vereinsregister
sorry aber das ist meine meinung wenn mein verein nicht mehr in der lage ist zu zahlen muss ich ihn auch auflösen so hart es auch ist
Offensichtlich geht es zunächst...zum Glück....in Herne weiter !
Wer die nötige Zeit und Laune hat, schaue
hier 'mal rein...z.Zt. überschlagen sich die Forumseinträge !! http://www.forum.hernereg.com/
Schuldenstand 185000 (WAZ 08.10.2004)
Verfasst am: 07.10.2004, 22:41 by #200
Die HEG belasten 185.000 Euro Schulden
Nun ist es offiziell. Die Herner EG belasten zur Zeit Schulden in Höhe von mindestens 185.000 Euro. Diese Summe nannte der HEG-Vorsitzende Martin Funkenberg gestern bei der Außerordentlichen Mitgliederversammlung.
Über 100 Mitglieder des Eishockeyvereins hatten den Weg zu dieser wichtigen Veranstaltung ins GYGA gefunden. Mit 40 Minuten Verspätung star-tete sie und war bei Redaktionsschluss nicht beendet.
Schon im Vorfeld der Veranstaltung teilte das auf der letzten Versammlung Mitte September gewählte Duo Dr. Braun/Biernat der WAZ mit, unter den gegebenen Umständen nicht für eine Vorstandstätigkeit bei der Herner EG zur Verfügung zu stehen. Sie hatten bis zur Versammlung kein schlüssiges Zahlenwerk für die Saison 2003/04 und die Spielzeit 2004/05 von Martin Funkenberg erhalten.
Im letzten Jahr war die HEG mit einem Defizit von E 66.000 in die Eiszeit gestartet. Inzwischen hat sich dieser Betrag in etwa verdreifacht, weil die Kosten für den Spielbetrieb in der Regionalliga ein Minus von fast E100.000 brachten und in anderen Bereichen ebenfalls nicht kostendeckend gearbeitet wurde.
"Von diesen Verbindlichkeiten sind nur E 39.000 kurzfristige Zahlungsverpflichtungen", versuchte Funkenberg die Mitglieder zu beruhigen und bot dazu noch den Verzicht auf die Rückzahlung von Darlehen an, die er zusammen mit anderen Vorstandsmitgliedern dem Verein gewährt hat. Was er erneut schuldig blieb, war eine sattelfeste Bilanz.
Bleibt die Frage, was nun mit der HEG passiert. Als sinnvollste Lösung erscheint die Einsetzung eines Notvorstandes in Form eines Rechtsanwalts oder Steuerberaters, der nach dem Erstellen einer Bilanz prüft, ob eine Insolvenzanmeldung verhindert werden kann, ein außergerichtlicher Vergleich machbar ist. Angesichts der vergleichsweise geringen Zahl von Gläubigern sollte dies im Bereich des Möglichen sein.
Auf dem Eis stehen am Wochenende die Spiele gegen Dorsten und Ratingen an. Spannung verspricht heute ab 20 Uhr in der Gysenverghalle aber wohl einzig der Auftritt des Schiedsrichtergespanns.
Am Sonntag steht das Spiel bei Spitzenreiter Ratinger Ice Aliens an. Die Außerirdischen können nicht in Bestbesetzung antreten, so dass den Blizzards vielleicht die Revanche für die Auftaktniederlage gelingen kann. Erstes Bully am Sandbach ist um 18 Uhr. Auf Herner Seite fehlen der gesperrte Thomas Bläsche und der verletzte Rafael Jedamzik.
07.10.2004 Von Markus Terbach Blickpunkt Herner EG
Wie auch immer...: Wann werden die Eishockey-Clubs, bzw. deren Führungs-Etagen ENDLICH mal klug und raffen, dass es "so" nicht geht...??? Da kann man einfach gar nicht anderes, als die Arbeit des Neusser Vorstands nur NOCH EINMAL ausdrücklich loben! Wenn ich mir alleine vorstelle, wie viele Vereine seit Bestehen des NEV (zum Teil „immer wieder mal“)... an uns vorbei „nach oben“ gesaust sind und welch Häme von diesen Vereinen (deren Fans) zum Teil rüberkam – und auch aus den eigenen (Neusser) Reihen immer wieder Unverständnis aufkam... Und wie viele dieser Vereine inzwischen nicht mehr existieren, „neu existieren“, „anderes existieren“... Auch wenn ich die Vereinsbrille absetze, so komme ich dennoch zu dem Ergebnis, dass der Vorstand des NEV einer der ganz, ganz wenigen im gesamten deutschen Eishockey ist, der einerseits immer versucht, eine gute, wettbewerbsfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen, sich aber andererseits durch „Massenaufrüstungen“ der Konkurrenzvereine nicht in Panik versetzen lässt! Wenn der Etat ausgeschöpft ist, dann IST und BLEIBT er in Neuss ausgeschöpft und es werden nicht irgendwelche Gelder „verlagert“, damit man noch mal aufrüsten kann! Auch wenn das jeweils angestrebte Ziel (Playoffs... Aufstieg... oder was auch immer) dann vielleicht ein Jährchen verschoben werden muss – der NEV bleibt seinem Weg treu! Im Sinne des Sports und der Fairness kann ich nur hoffen und beten (wie die letzen „ich-weiss-nicht-wieviel-Jahre), dass endlich einmal alle Vereine vernünftig und „erwachsen“ werden. Insofern ist der Eintrag von JHG gar nicht SO verkehrt, wie es zunächst einmal aussieht... Wollt Ihr nicht alle mal eine Saison ZUENDE Spielen? Mit ALLEN Vereinen, die auch am Anfang dabei waren? Wollt ihr nicht ALLE Spiele sehen, die Euch (laut Dauerkarte) zustehen? Ich weiss, man kann es nicht „ganz so einfach“ sehen/sagen – ändert aber nix and er Tatsache, dass für die Zukunft endlich mal was passieren muss. Und da die meisten Vereine dazu scheinbar nicht in der Lage sind, MUSS eben der Verband irgendwann einen Riegel vorschieben. Gruss und take care, Kai #16
Herne hatte sich ja bekanntlich ebenfalls förmlich für die Oberliag beworben und war abgewiesen worden, wenn ich mich recht erinnere. Bei den aktuellen Zahlen aus Herne frage ich mich, ob es für die Regio-NRW eigentlich keine Prüfung / Sichtung von Unterlagen gibt...Ich meine, wie zur Hölle konnte eine Lizenz vergeben werden bei solchen Grundlagen und Umständen??? Wenn ein Club tatsächlich aus finanziellen Gründen so früh aussteigen müssen sollte (was ich Herne und der ganzen Liga *nicht* wünsche), dann sollten die anderen Clubs Prüfen ob man nicht juristisch gegen den Verband vorgehen kann um auf Schadenersatz zu klagen.
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