Ratingen hat die Lizenz im Gegensatz zu Herne erhalten. Wenn die auch noch hochgehen - Solingen ist ja noch ein Wackelkandidat erster Klasse - dann siehts für die RL aber finster aus.
Aktueller Stand im ESBG-Lizensierungsverfahren:
Lizenz erteilt:
2. Bundesliga:
EC Bad Tölz, SC Bietigheim-Bissingen, REV Bremerhaven, ETC Crimmitschau, EV Duisburg, ESC Essen, EHC Freiburg, EV Landshut, EV Regensburg, EHC Straubing, 1.EV Weiden
Oberliga:
Eisbären Berlin Juniors, Berliner SC, ESC Dresden, EV Füssen, KEV Hannover, ESV Hügelsheim, EHC Klostersee, EHC Leipzig, Revier Löwen Oberhausen, (Ratinger Ice Aliens), EV Ravensburg, EC Timmendorfer Strand, ES Weißwasser
Einer der seltenen guten Beiträge in der Eishockeynews (15.06.2004) von Willi Lüdeking
Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären im deutschen Eishockey der zentrale Ansprechpartner, wenn es um Ligeneinteilung geht, oder - wie in diesen Tagen - um die Lizensierung. Das stellen Sie sich lieber nicht vor? Sie habenohnehin genug Probleme, kämpfen Nacht für Nacht um Ihren Schlaf? Sind Sie vielleicht ein Alptraum-Spezialist? Guuuut! Dann lassen Sie sich den hier nicht entgegen. Ich verspreche Ihnen, der stellt alles in den schwärzesten Schatten, den die dunkelste Nacht je geworfen hat ...
Spaß beiseite. Das Thema ist bierernst, um nicht zu sagen todtraurig. In der 2. Bundesliga - die war noch vor gar nicht langer Zeit das Sorgenkind im deutschen Eishockey - ist bis auf den Problemfall Bad Nauheim und zwei, drei kleinere Hängepartien alles im Lot. Dagegen droht die Oberliga - die war noch vor gar nicht langer Zeit der Musterknabe im deutschen Eishockey - weiteren sportlichen Stellenwert zu verlieren und mehr und mehr zu einer "Abenteuer-Liga" zu verkommen.
Kurz zu den Fakten: 32 Vereine aus ganz Deutschland haben für die Oberliga gemeldet und ihre Papiere eingereicht. Nach der Lizensierung sind es noch 24! Selb: Insolvenz, Neuanfang ganz unten. Halle, Braunlage und Adendorf: freiwilliger Rückzug wegen Finanz- und Führungsproblemen. Wilhelmshaven merkte auch irgendwann, dass die Oberliga nicht zu stemmen ist, reichte völlig unzureichende Unterlagen ein - "Wir haben es ja probiert!" - und warb dann bei allen Clubs um die eilnahme an der alten Meisterrunde nach altem Modus. Da kann man nur sagen: Bravo!
Vom Blitz getroffen scheinen auch die Funktionäre in Herne zu sein: Die Fristen für die Lizensierung verstreichen lassen, die nachgereichten Unterlagen ein "Witz" (O-Ton Bauer), aber im Kampf um die Freigabe vom Landesverband vor ein Zivilgericht ziehen. Was, wenn sie den Prozess gewinnen, aber von der ESBG keine Lizenz bekommen? NRW-Chef Sorge spürt schon ein Zucken in den Fingern.
Bleiben die Brandherde in Riessersee und Bayreuth, die noch immer ums Überleben kämpfen. Wenigstens Heilbronn scheint nun über den Berg zu sein. Dafür kommen den Beach Boys aus Timmendorf langsam Zweifel, ob sie als einziger Nordverein in der Oberliga Nord richtig aufgehoben sind. Die Ice Aliens in Ratingen haben gute Unterlagen eingereicht, aber keine Freigabe. Die Entscheidung fällt da irgendwann im Juli... Und in Stuttgart sind plötzlich finanzielle Probleme aufgetaucht - das hätte ich jetzt beinahe vergessen.
Zurück zu HelmutBauer, der sagt: "Wir müssen bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung Kompromisse machen. Leider." Anders ausgedrückt: Wenn nicht hier und dort ein Auge zugedrückt wird - und in manchen Fällen vielleicht auch zwei Augen -, muss die Oberliga mangels Clubs dichtgemacht werden. Und so? "So spielen wir in einer Liga mit lebenden Toten", sagt Füssens Jürg Tiedge. "Einer Zombi-Liga." Die passt wenigstens besser in die Alpträume.
Wenigstens ist der Dicke mit der Vier dabei: zumindest so lange, bis die nächste Seifenblase platzt.
Hier ein Bericht aus der WAZ:
Nichts Genaues weiß man nicht. Statt endlich klar zu sehen, blicken die Verantwortlichen der Herner EG rund drei Monate vor Beginn der neuen Eishockeysaison kaum noch durch.
Seit Monaten quält sich das Gerangel um die Herner Ligenzugehörigkeit nun schon hin. Die Blizzards wollen bzw. wollten partout in die Oberliga, der Landesverband NRW verweigert die Freigabe. Das Tauziehen ist sattsam bekannt, die Argumente beider Seiten auch. Doch trotz Vermittlung durch Funktionäre von DEB und ESBG gab es keinerlei Annäherung. Also sah sich der HEG-Vorstand genötigt, Anwalt Klaus Degener aus der in Fragen des Sportrechts renommierten Rauball-Kanzlei einzuschalten. Dessen Schreiben an den Landesverband ist schon länger unterwegs, eine Antwort aber steht noch aus. So weit, so schlecht.
Seit letzter Woche aber gibt es eine zweite Baustelle, die den Fall weiter verkompliziert. Denn als die Fachleute von DEB und ESBG zusammen saßen, um über die Lizenzvergabe zu beraten, lösten die von der Herner EG eingereichten Unterlagen dem Vernehmen nach nur Kopfschütteln aus. Unabhängig von der Freigabe durch den LEV, so hieß es, hätten die Herner mit diesen wirtschaftlichen Daten auf keinen Fall die Lizenz erhalten.
Sonderlich überrascht wirkte Martin Funkenberg davon nicht. "Wir wussten, dass zwei, drei Sachen fehlen, und haben schon im Vorfeld um Fristverlängerung gebeten", ließ der HEG-Vorsitzende verlauten. "Es wird ohnehin ein finanzieller Kraftakt, in der Oberliga zu spielen."
Ob die Herner überhaupt willens und fähig sind, diese Last zu stemmen, erscheint ungewisser denn je. Denn die Attraktivität der Oberliga nimmt stetig ab. Etliche der ursprünglich 14 Vereine sind abgesprungen, nun sollen Bayreuth, Haßfurth, Schweinfurt und Höchstadt das Feld füllen. "Wir werden das alles genau prüfen. Wenn hier eine Oberliga mit vielen bayrischen und Ostvereinen aus dem Boden gestampft wird, ist das sportlich und finanziell nicht tragbar", so Funkenberg.
Dann hätte sich auch der Streit mit dem LEV erledigt. "Zur Not müssen wir halt Regionalliga spielen. Aber dann mit einer Mannschaft, die sofort den Durchmarsch macht."
Das hört sich doch sehr nach Rückzugsgefecht an... wv
Alles irgendwie traurig. Aber so muß das sein, wenn sich Größenwahn und Scharlatanerie zusammentun. In diesem Zusammenhang ein schöner Gruß nach Leipzig.
Habe ich da jetzt was falsch gelesen? Also bei der Icehockeypage steht Herne noch unter "Auflagen zu erfüllen haben: EC Bad Nauheim, ESV Bayreuth, ERC Haßfurt, Heilbronner EC, (Herner EG), ESV Kaufbeuren, Schwenninger ERC, ERV Schweinfurt, Stuttgarter EC "
Was ist denn jetzt nun richtig? Oder habe ich da jetzt irgendwas nicht mitbekommen?
Quote:Wenigstens ist der Dicke mit der Vier dabei: zumindest so lange, bis die nächste Seifenblase platzt.
Hier ein Bericht aus der WAZ:
Nichts Genaues weiß man nicht. Statt endlich klar zu sehen, blicken die Verantwortlichen der Herner EG rund drei Monate vor Beginn der neuen Eishockeysaison kaum noch durch.
Seit Monaten quält sich das Gerangel um die Herner Ligenzugehörigkeit nun schon hin. Die Blizzards wollen bzw. wollten partout in die Oberliga, der Landesverband NRW verweigert die Freigabe. Das Tauziehen ist sattsam bekannt, die Argumente beider Seiten auch. Doch trotz Vermittlung durch Funktionäre von DEB und ESBG gab es keinerlei Annäherung. Also sah sich der HEG-Vorstand genötigt, Anwalt Klaus Degener aus der in Fragen des Sportrechts renommierten Rauball-Kanzlei einzuschalten. Dessen Schreiben an den Landesverband ist schon länger unterwegs, eine Antwort aber steht noch aus. So weit, so schlecht.
Seit letzter Woche aber gibt es eine zweite Baustelle, die den Fall weiter verkompliziert. Denn als die Fachleute von DEB und ESBG zusammen saßen, um über die Lizenzvergabe zu beraten, lösten die von der Herner EG eingereichten Unterlagen dem Vernehmen nach nur Kopfschütteln aus. Unabhängig von der Freigabe durch den LEV, so hieß es, hätten die Herner mit diesen wirtschaftlichen Daten auf keinen Fall die Lizenz erhalten.
Sonderlich überrascht wirkte Martin Funkenberg davon nicht. "Wir wussten, dass zwei, drei Sachen fehlen, und haben schon im Vorfeld um Fristverlängerung gebeten", ließ der HEG-Vorsitzende verlauten. "Es wird ohnehin ein finanzieller Kraftakt, in der Oberliga zu spielen."
Ob die Herner überhaupt willens und fähig sind, diese Last zu stemmen, erscheint ungewisser denn je. Denn die Attraktivität der Oberliga nimmt stetig ab. Etliche der ursprünglich 14 Vereine sind abgesprungen, nun sollen Bayreuth, Haßfurth, Schweinfurt und Höchstadt das Feld füllen. "Wir werden das alles genau prüfen. Wenn hier eine Oberliga mit vielen bayrischen und Ostvereinen aus dem Boden gestampft wird, ist das sportlich und finanziell nicht tragbar", so Funkenberg.
Dann hätte sich auch der Streit mit dem LEV erledigt. "Zur Not müssen wir halt Regionalliga spielen. Aber dann mit einer Mannschaft, die sofort den Durchmarsch macht."
Das hört sich doch sehr nach Rückzugsgefecht an... wv
Alles irgendwie traurig. Aber so muß das sein, wenn sich Größenwahn und Scharlatanerie zusammentun. In diesem Zusammenhang ein schöner Gruß nach Leipzig.
Unabhängig von der Freigabe durch den LEV, so hieß es, hätten die Herner mit diesen wirtschaftlichen Daten auf keinen Fall die Lizenz erhalten.
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@ Cyrus: Die Aussage drückt vieles aus.
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Sonderlich überrascht wirkte Martin Funkenberg davon nicht. "Wir wussten, dass zwei, drei Sachen fehlen, und haben schon im Vorfeld um Fristverlängerung gebeten", ließ der HEG-Vorsitzende verlauten. "Es wird ohnehin ein finanzieller Kraftakt, in der Oberliga zu spielen."
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Diese wohl auch.
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Ob die Herner überhaupt willens und fähig sind, diese Last zu stemmen, erscheint ungewisser denn je. Denn die Attraktivität der Oberliga nimmt stetig ab. Etliche der ursprünglich 14 Vereine sind abgesprungen, nun sollen Bayreuth, Haßfurth, Schweinfurt und Höchstadt das Feld füllen. "Wir werden das alles genau prüfen. Wenn hier eine Oberliga mit vielen bayrischen und Ostvereinen aus dem Boden gestampft wird, ist das sportlich und finanziell nicht tragbar", so Funkenberg.
Dann hätte sich auch der Streit mit dem LEV erledigt. "Zur Not müssen wir halt Regionalliga spielen. Aber dann mit einer Mannschaft, die sofort den Durchmarsch macht."
Das hört sich doch sehr nach Rückzugsgefecht an.
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und diese erst recht...oder siehst Du das anders?
Auch manch anderes ist nicht so recht nachzuvollziehen. So wird z. B. Leipzig in der Spalte "ohne Auflagen" aufgeführt. Fakt ist aber, dass die Ostdeutschen neben den bereits nachgewiesenen 150 000 Euro an Sponsorengeldern bis zum 2. Juli einen Nachweis über weitere 90 000 Euro erbringen müssen. Hierzu der Kommentar des Managers Habnitt: "Ich stehe in Verhandlungen, insbesondere mit der Stadt." Was für mich nichts anderes heit, als dass die Mittel derzeit noch nicht zur Verfügung stehen.
Derweil werden Deine Aliens - die offensichtlich auflagenfrei die Lizenz erhalten haben - als Nachrücker für die Revier Löwen geführt, obwohl diese wohl auch auflagenfrei durchgekommen sind. Es dürfte alles wieder an der Freigabe durch den LEV oder den bekannten Problemen des diesjährigen Sommertheaters hängen. Da die Ligen nicht sportlich besetzt werden, ist es spannender als die eigentlichen Spiele. Traurig, aber wahr.
Auch geht mir das ganze Theater das der Gevatter Sorge mit seiner Profilierungsneurose abzieht tierisch auf den Keks.
Trotzdem sollte man auch die Quellen richtig zitieren und nicht einfach aufgrund eines Folgeberichtes korrigieren. Das sollte auch nur als Hinweis dienen. Auch wenn das Endergebnis dann so ist.
Nana, in dem Fall hatte ich wohl aufgrund meiner "technischen Unzulänglichkeiten" zuviel oder doppelt zitiert.
Da Du aber ein besonders lieber Außerirdischer bist, bekommst Du auch noch die Quelle zu Leipzig.
Quote:
INS TRAININGSCAMP UM GELD ZU SPAREN
Die Eishockey-Saison beginnt erst Ende September. Aber die Blue Lions sind mit ihrer Personalplanung weiter als mancher Fußballklub...
Sieben Neue hat der Oberligist schon geholt. Weitere Spieler sollen in den nächsten Tagen folgen. Planungsicherheit hat man: Die Lizenz von der ESBG gabs ohne Auflagen. 150000 Euro Einnahmen mußte man bereits nachweisen, bis zum 2. Juli müssen es weitere 90000 Euro aus Sponsorenverträgen sein. Team-Manager Dietmar Habnitt: "Wir sind in Gesprächen, hoffen auch auf Unterstützung der Stadt" Sportbürgermeister Holger Tschense hatte Hilfe bei der Senkung der Energiekosten (15000Euro/Monat) angekündigt. Passiert ist noch nichts. Deshalb gehts zum Saisonauftakt zunächst ins Trainingslager. Habnitt: " Um Kosten fürs Eis daheim zu sparen. "
Zehn Tage werden noch ins Land gehen, dann steht endgültig fest, ob der Oberligatraum der Herner EG ausgeträumt ist oder nicht.
Am 2. Juli läuft die letzte Frist der ESBG ab. Bis dahin kann der HEG-Vorstand um Martin Funkenberg die zur Lizensierung bei der ESBG abgelieferten Unterlagen, die von ESBG-Chef Helmut Bauer als "Witz" bezeichnet wurden, in überarbeiteter Form noch einmal einreichen, um zusammen mit Bayreuth und Riessersee auf den letzten Drücker doch noch die Lizenz zu bekommen.
Auf der Rechnung hat die ESBG die Blizzards aber nicht mehr. In allen offiziellen Verlautbarungen werden nur noch die Ratinger Ice Aliens genannt, mit denen man das Freigabegefecht mit dem LEV und dessen Vorsitzenden Wolfgang Sorge austragen will. "Wir werden die Ratinger dann nach Kräften unterstützen", kündigte Helmut Bauer an. "Dies gilt aber nur für den Fall, dass Ratingen gebraucht wird, um überhaupt zwei Oberligen mit je zwölf Mannschaften bilden zu können."
Entscheiden sich die Blizzards für die Regionalliga NRW, wartet zunächst einmal eine erneute Unsicherheit auf die Verantwortlichen. Erst am 5. Juli will der EHC Solingen, der Insolvenz angemeldet hat, auf einer Mitgliederversammlung verkünden, ob man weiter am Spielbetrieb teilnehmen kann.
Sicher sind hingegen zwei Abgänge. Martin Ekrt und Matthias Baldys haben sich anderen Vereinen angeschlossen. Ekrt wechselt zum Höchstädter EC, und Baldys folgt seinem "Ziehvater" Frank Gentges nach Leipzig. mt