Nachdem der langjährige Vereinspräsident und Sponsor in einer Person nicht mehr zur Wahl angetreten ist, herrscht in Adendorf das blanke Entsetzen. Von der OL-Teilnahme ist schon gar keine Rede mehr; man denkt sogar über einen Rückzug in die Verbandsliga nach. Unglücklicherweise wurde am Tag der Wahl des neuen Präsidenten auch noch dessen eigener Insolvenzantrag in der Presse veröffentlicht. Wie es scheint, wurde auch noch kräftig an der Wahl gedreht. Der reinste Jahrmarkt der Eitelkeiten.
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Aus der LZ: AEC vor einer neuen Tagung
08.06.2004
Zwei Anträge laufen - AEC vor Außerordentlicher Mitgliederversammlung oder Wiederholung
Adendorf. Die Mitglieder des Adendorfer Eissport-Club müssen sich darauf einstellen, demnächst nochmals zur Vorstandswahl gebeten zu werden. Denn drei Tage nach der Jahresversammlung sind zwei Anträge beim Klub eingegangen. Im ersten wird die Annullierung gefordert, da mindestens fünf Mitgliedern das Stimmrecht fälschlicherweise nicht zugebilligt worden sei. Der zweite strebt eine Außerordentliche Mitgliederversammlung mit dem Punkt Neuwahlen an.
"Das alles hat uns überfallen. Ich kann nichts dazu sagen", meint Jürgen Gerth, der am Freitag zum Klubpräsidenten gewählt worden war. Vizepräsident Thorsten Prüße betont: "Natürlich wollen wir eine gütliche Einigung." Der Vorstand, den Schatzmeister Frank Goeke, Jugendwart Reiner Schölzke und Schriftführer Frank Hohlfeld komplettieren, will heute Abend über das weitere Vorgehen beraten.
Auf der Tagesordnung wird der Antrag von Florian Eggert und Christian Schult auf Annullierung der Versammlung vom Freitag stehen. "Wir haben keine Stimmkarten bekommen, weil wir noch nicht drei Monate im Verein sind", so Eggert, der wie vier andere Versammlungsbesucher während einer Infoveranstaltung am 24. März in den Verein eingetreten waren. Laut AEC-Satzung beginnt aber die Mitgliedschaft "bei der Annahme des Antrags am Ersten des Monats, in dem der Aufnahmeantrag eingereicht wurde". Also am 1. März, mehr als drei Monate vor der Jahresversammlung. Eggert: "Schließlich habe ich schon drei komplette Monatsbeiträge bezahlt."
Fünf Mitglieder mehr hätten den Ausgang der Wahlen entscheidend ändern können. So setzte sich Gerth mit 12 Stimmen gegen den Artlenburger René Junga (8) und Schölzke (3) durch. 14 Mitglieder beteiligten sich nicht an der Abstimmung. Ex-Klubchef Wilfried Abramowski, ebenso wie der alte Vize Dr. Thomas Menzel zuvor zu Ehrenpräsidenten gewählt, hatte zuvor eine Vertagung der Wahlen empfohlen - das wurde abgelehnt. Ebenso das Ansinnen eines Mitglieds, geheim zu wählen, mit Hinweis auf den zeitlichen Aufwand. Später fand sich ein Karton mit für diesen Zweck vorbereiteten Zetteln und Umschlägen an . . .
Direkt im Anschluss an die Sitzung vom vergangenen Freitag formierte sich eine Gruppe, die sich durch die Wahl von Gerth, Prüße und Goeke überrumpelt fühlte und mittlerweile weit mehr als die nötigen zwanzig Stimmen für eine Außerordentliche Mitgliederversammlung gesammelt hat. Denn "auf Antrag von mindestens 15 Prozent der wahlberechtigten Mitglieder muss der Vorstand unter Angabe der vorgeschlagenen Tagesordnung eine Mitgliederversammlung einberufen", heißt es in der Vereinssatzung. Weigert sich die Vereinsführung, so würde das Amtsgericht diese Aufgabe übernehmen.
"Für den Verein", so Abramowski, "wäre es das Vernünftigste, wenn sich alle zusammensetzen und miteinander arbeiten würden." Er selbst, der im Vereinsregister noch als Präsident eingetragen ist, will dabei aber nicht aktiv eingreifen: "Das sollte der neue Vorstand machen." (von Andreas Safft)
Da geht es uns doch verdammt gut!