Halle/MZ/cka. Alle verzweifelten Bemühungen waren vergebens. Am Mittwoch beschließen die "Saaleteufel", die weiße Flagge als Zeichen der Aufgabe zu hissen. "Wir werden am Montag den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens einreichen", nimmt Hans-Ulrich Wenzel, der Präsident des Eishockey-Regionalligisten ESC Halle, das bittere Resultat der Vorstandssitzung voraus.
"Mir tut es leid für unsere engagierten Mitglieder und Fans, und ich kann verstehen, dass einige sauer sind", sagt Wenzel zugleich, "aber die Neuformierung des ESV und dessen Absicht, ein Eishockeyteam aufzubauen, hat uns den Todesstoß versetzt." Bei geschätzten 200 000 Euro Schulden, "die ja schon vor einem Jahr feststanden und zu denen wir keine weiteren angehäuft haben" (Wenzel), wäre es bei allem sportlichen Erfolg in der vergangenen Saison unrealistisch, an das Wunder von einer möglichen Sanierung der Finanzen zu glauben. "Ein weiteres Gezerre bringt nichts." Jetzt soll nur noch ein möglichst sauberer Schlussstrich gezogen werden, deshalb die Insolvenz. Wenzel und seine Mitstreiter wollen nun nachweisen, dass sie sauber gewirtschaftet haben. Danach möchte sich der Autohändler vorerst aus dem Sport zurückziehen: "Ich brauche Ruhe."
Der konkurrierende ESV unter Führung von Eissporthallen-Betreiber Andreas Werkling, der gern Wenzels Mitstreiter Uwe Linkersdörfer in sein Team holen möchte, wird in der kommenden Woche ein Konzept den möglichen Sponsoren vorstellen. Am 27. Mai will er dann seine Pläne bekannt geben.
Neuer Verein stellt sein Konzept vor - Klaus Rauen arbeitet mit
Halle/MZ/leo. High Noon in der Eissporthalle: Auf einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz stellte am Donnerstag Andreas Werkling, Präsident des Eis- und Sportvereins (ESV) Halle und Hallenbetreiber, seine Pläne für die Zukunft des halleschen Eishockey vor. Anstelle des verschuldeten Regionalligisten Eissportclub (ESC) Saaleteufel, der nach Ansicht Werklings nicht mehr vor dem Konkurs zu retten ist, soll künftig ein neuer Verein die Massen an den Gimritzer Damm locken. Sein Name: "Eishockey Sport Club Halle 04" (ESC 04).
Der wurde am 18. Mai unter Vorsitz Werklings aus der Taufe gehoben und startet mit einer Männer-Mannschaft in der Regionalliga Ost. Der Eishockey-Nachwuchs wird dagegen beim Eis- und Sport Verein etabliert. "Wir wollten nicht die Jugendarbeit und den kompletten ESV gefährden, falls die Männer in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sollten. Deshalb wurde der ESC 04 gegründet, der mit dem ESV über eine Kooperationsvereinbarung verbunden ist", erklärt Andreas Werkling als zweifacher Vereinspräsident. Der neue ESC 04 will auch den Namen Saaleteufel übernehmen, was derzeit rechtlich geprüft wird.
Anstelle des ursprünglich erwogenen Oberliga-Starts werde "04" aus finanziellen Gründen aber nur in der Regionalliga spielen. Denn für die dritthöchste Spielklasse hätte man rund 50 000 Euro zusätzlich zum veranschlagten 430 000 Euro Regionalliga-Etat benötigt. "Und selbst damit wären wir nur im unteren Oberliga-Niveau platziert gewesen. Um dort gut mitzuhalten, hätte das Budget verdoppelt werden müssen", so Werkling.
In der Regionalliga, in der mit zehn Mannschaften und einem Schnitt von 1 800 Fans kalkuliert wird, will sich der ESC 04 für die Meisterrunde qualifizieren. Und die Strukturen schaffen, um dann den Oberliga-Aufstieg anpeilen zu können. Über Trainer ("mehrere Kandidaten") und Spieler ("Gerüst aus Spielern der Saaleteufel, die zugesagt haben") wollte sich Werkling nicht äußern. Allerdings gilt im Umfeld als sicher, dass Saaleteufel-Trainer Stastny "04"-Coach wird. Dafür benötigt der ESC 04 die finanzielle Hilfe des am Mittwoch gegründeten Wirtschaftsrates, der etwa 100 000 Euro-Sponsorengelder aufbringen muss, um die Regionalliga-Kalkulation zu stemmen. Zum Gremium gehören mit der Landsberger Brauerei und der Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle-Merseburg auch bisherige Großsponsoren der Saaleteufel. Und auch Klaus Rauen, ehemaliger Oberbürgermeister der Saalestadt und langgesuchte Integrationsfigur, wird mitwirken.
Quelle: MZ-Web
Wenn ich diese Zahlen lese wird mir irgendwie schwindlig. Zwischen den Zeilen gelesen, ist der nächste Konkurs bereits vorgeplant, sollten sich die Erwartungen nicht erfüllen. Dann heißt der neue Verein am Ende halt 05 oder 06.