Jo, das ist sicher mal was! Aber, obwohl ja nicht wirklich viele Fans aus Adendorf da waren, kann man mit der Zuschauerzahl in der Aufstiegsrunde sicher zufrieden sein. Also die Verantwortlichen des NEV sind es! Schön, wenn dann auch noch Fans aus weiter weg zu uns kommen! [23]
Hier mal der Vorbericht:
Samstag 14.02.04 - 18:45 Uhr Neusser EV - EC Leipzig
Am Samstag Abend begrüßen wir mit den Blue Lions aus Leipzig einen hochinteressanten Gegner im Südpark. Die Sachsen sind nach dem Rostocker EC das zweite Team aus den neuen Bundesländern, das in Neuss seine Visitenkarte abgibt. Erst seit einem Jahr in Leipzig beheimatet, verzeichnen unsere Gäste einen steilen Aufstieg. In der letzten Saison noch in der Sachsenliga aktiv, wurde man auf Anhieb Vize-Meister in der Regionalliga-Nordost. Mit dem Einzug in die Aufstiegsrunde zur Oberliga entfachte man eine Euphorie in der Stadt, die 25 Jahre lang ein weißer Fleck auf der Eishockey-Landkarte war. Die anfänglichen Probleme im organisatorischen und finanziellen Bereich glaubt man überwunden zu haben, so dass man sich nun dem großen Ziel - dem Aufstieg in die Oberliga - widmen kann.
Noch vor kurzer Zeit war Leipzig Eishockey-Niemandsland. Zwar gab es mit dem EHC Eislöwen bereits einen Verein, der jedoch mangels geeigneter Spielstätte seine Heimspiele in Grimma austragen musste. Erst seitdem man mit dem schrittweisen Um- und Ausbau der Alten Messehalle 6 zu einer Eissporthalle begann, können unsere Gäste ihren Sport in der eigentlichen Heimat ausüben. Bereits in der Premierensaison 2002/2003 stieg man von der Sachsenliga in die Regionalliga Ost auf. Die neue Spielklasse bot den Machern des Leipziger Eishockeys die passende Gelegenheit, den Bekanntheitsgrad der Eislöwen in der Stadt zu erhöhen und professionelle Strukturen zu schaffen. Die Ausgliederung der 1. Mannschaft aus dem Stammverein in eine Spielbetriebs-GmbH war ein durchaus üblicher und wichtiger Schritt, um das finanzielle Risiko überschaubar zu halten. Tatsächlich hatte man bis zuletzt mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen, die man durch die Absetzung eines Geschäftsführers der GmbH in den Griff bekommen möchte. Das durchaus vorhandene Interesse der Leipziger Wirtschaft soll sich zukünftig stärker als bisher in entsprechenden Sponsorenverträgen auszahlen. Teamchef Dietmar Habnitt träumt bereits vom Aufstieg in die Oberliga, dem mittelfristig der Sprung in die zweite Bundesliga folgen soll. Dass Leipzig bis vor kurzem die einzige deutsche Großstadt ohne professionelles Eishockey war, soll sich nach dem Willen des Bayern schon bald ändern. Der ehemalige Zweitliga-Torhüter übernahm mit der vor einem Jahr gegründeten Marketing Event Catering Sportsmanagement Gesellschaft (MECS) nicht nur den Bau der Eishalle, sondern auch per Fünfjahresvertrag die 1. Mannschaft des EHC Eislöwen Leipzig, die sich zur besseren Unterscheidung nun “Blue Lions” nennt. Damit liegt ein Großteil der Aufbauarbeit in Leipzig in seiner Verantwortung, zumal Habnitt zusätzlich das Amt des Managers inne hat. Gleich 14 Neuzugänge nahm der 45-Jährige für die neue Saison unter Vertrag, um den sportlichen Ansprüchen in der Regionalliga Ost gerecht werden zu können. Neben den zumeist jungen deutschen Spielern, die ihre Ausbildung zu einem großen Teil in der einstigen DDR-Talentschmiede Weißwasser genossen, setzt man vor allem auf die Routine der hochkarätigen tschechischen Kontingentspieler. Während Martin Maskarinec in der Defensive die Fäden zieht, sorgen Jan Kral, der DEL-erfahrene Petr Hrbek und der eingebürgerte Pavel Richter für Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Mit dem Kanadier Darren Martens verfügt man über einen weiteren Top-Torjäger, der nach einer mehrwöchigen Verletzungspause langsam wieder an seine alten Leistungen anknüpfen möchte. Die neu zusammengestellte Mannschaft griff bereits nach relativ kurzer Eingewöhnungsphase in den Kampf um den Meister-Titel der Regionalliga Ost ein, den man erst am letzten Wochenende der Vorrunde knapp gegen die Saale-Teufel des ESC Halle verlor. Nun jedoch setzt man zum großen Sprung an, der Etat wurde noch einmal kräftig aufgestockt, die Mannschaft im Laufe der Saison immer wieder verstärkt. Zuletzt stießen mit Falk Herzig (Duisburg, 2. Bundesliga) und Robert Günzl (Schönheide, RL Ost) zwei weitere Stürmer zum Kader, sodass man inzwischen mit zumindest drei überaus torgefährlichen Sturmreihen über die vielleicht beste Offensivabteilung aller Endrundenteilnehmer verfügt. Pech hatte man hingegen bei der Verpflichtung eines weiteren Zweitliga-Stürmers, David Cermak (Regensburg), der sich bei seinem ersten Einsatz schwer verletzte, was eine Vertragsauflösung zur Folge hatte. Nichtsdestotrotz gelten unsere heutigen Gäste als Favorit auf einen Spitzenplatz, was nach anfänglicher Zurückhaltung auch vom sportinteressierten Leipziger Publikum anerkannt wird. Aufgrund des großen Interesses installierte man in Eigenregie eine Zusatztribüne mit 800 Plätzen, die dazu beitrug, dass im Derby gegen Halle mit über 3.000 Beobachtern eine für Regionalligaverhältnisse unglaubliche Zuschauerzahl erreicht wurde.
Nachdem der NEV seine ersten beiden Heimspiele für sich entscheiden konnte, wartet Samstag erneut an ganz dicker Brocken auf das Team um Kapitän Marco Scharf. Aber wer weiß, für Überraschungen hat man in den letzten Wochen reihenweise gesorgt - muss das ausgerechnet am Samnstag anders sein? (Daniel #11)
| |