REGIONALLIGA / Fausteinlagen und 232 Strafminuten:
Jagdszenen am Sandbach
Essen (RS). Freundschaft auf den Rängen, blanker Hass auf dem Eis. Die Eaters Geleen. Erstligist aus den Niederlanden, beschmutzten das Image des Eishockeys am Freitag in der Ratinger Eissporthalle in einer Art und Weise, für die sich so schnell kein vergleichbares Beispiel finden lässt. „Aufhören, aufhören" skandierten die fast 1.000 Zuschauer noch im Verlauf des ersten Drittels, als sich kaum vorstellbare Jagdszenen auf der Eisfläche abspielten, 232 Strafminuten, darunter sieben Spieldauerstrafen spiegeln nur andeutungsweise wieder, was bei diesem Spiel passierte. „Bei korrekter Ahndung der Vergehen wären die Eaters irgendwann nicht mehr spielfähig gewesen", meinte Aliens -Pressesprecher Christian Barra.
Das Verhalten der Gäste-Akteure erweckte den Eindruck, als wäre Eishockey eine Kampfsportart. Zu dritt prügelten sie u.a. auf einen am Boden liegenden Sebastian Odenthal ein. Nach 16 effektiven Spielminuten forderte Aliens Boss Benedikt Odenthal, der sich trotz Beinbruchs auf Krücken in die Halle geschleppt hatte, Trainer Udo Schmid wild gestikulierend auf, sein Team in die Kabine zu schicken. Der Trainer erhörte das Flehen seines Präsidenten. Schiedsrichter Zsolt Heffler, der kein Mittel fand, die Spieler aus den Niederlanden zu bändigen, konnte die Gastgeber nach zehn Minuten zur Rückkehr auf die Eisfläche bewegen. 4:4 lautete das Endergebnis der denkwürdigen Partie. Präsident Benedikt Odenthal entschied sich unmittelbar nach der Partie ungeachtet möglicher Strafgelder zur Absage des Replays in Geleen.
Markus Terbach
Revier Sport 21.09.03
Hui, ich glaub, die sind noch ein bißken "komischer" drauf als die Tilburger...