EVD-Mannschaftsbus völlig ausgebrannt
Der Schrecken steckt Fahrer und zwei Begleitern noch in den Gliedern. Der Mannschaftsbus des EVD brannte Sonntagmorgen auf der Anfahrt Richtung Berlin völlig aus. Fahrer Hans-Peter Kolenko musste nur kurzzeitig ins Krankenhaus.
Früh waren Kolenko, der zweite Fahrer Dirk Jäger und Betreuer Günter Eul Richtung Berlin aufgebrochen. Dort sollten sie die Mannschaft am Flughafen Tegel abholen und nach einem gemeinsamen Mittagessen weiter zum Auswärtsspiel nach Weißwasser fahren. Der Horrortrip war gegen zehn Uhr auf der A2 zwischen den Anschlussstellen Rehren und Lauenau westlich von Hannover beendet.
"Ich wurde von einem Pkw mit blinkender Warnblinkanlage darauf aufmerksam gemacht, dass bei uns etwas nicht stimmt", berichtet Hans-Peter Kolenko. "Nach Blicken in die Spiegel sah ich, dass es hinten rechts und links brannte. Ich fuhr sofort rechts ran und weckte meinen Beifahrer und den Betreuer, die beide schliefen." Per Feuerlöscher und sogar mit Wasserflaschen versuchte das EVD-Trio, die lodernden Flammen zu löschen. Gleichzeitig zerrten sie aus den direkt vor dem Motor liegenden Gepäckklappen Eishockeyausrüstungen und Taschen der Spieler. Es gelang ihnen aber nur, einige wenige Ausrüstungen zu retten, zusätzlich sieben Taschen. Aber auch deren Inhalte waren bereits angebrannt. "Eigentlich waren nur zwei, drei Ausrüstungen noch zu gebrauchen", stellte EVD-Pressesprecher Jürgen Schmitz gestern Nachmittag fest. "Der Rest war hin!"
Den brennenden Bus bekam erst die anrückende Feuerwehr in den Griff. Auf Grund der starken Rauchentwicklung war die Autobahn bereits gesperrt worden. Es bildete sich ein Kilometer langer Stau, der sich erst nach zwei Stunden wieder auflöste. Fahrer Kolenko musste mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins nahe Krankenhaus Rinteln eingeliefert werden, wurde nach einer gründlichen Untersuchung aber wieder entlassen. "Doch dieser Vorfall steckt mir noch in den Knochen", schilderte er nach seiner Rückkehr nach Duisburg. "Wir hätten das Feuer nie und nimmer in den Griff bekommen."
Ein defekter Ölschlauch war die Ursache für den Brand. Das auslaufende Öl wurde auf dem erhitzten Motorblock in Brand gesetzt, nahezu in Windeseile stand das gesamte Busheck in Flammen. Das Buswrack wurde später nach Rehren geschleppt, zu retten ist an dem Gefährt wohl nichts mehr.
Noch während der gesamten letzten Woche war der Bus in einer Werkstatt gründlich durchgecheckt worden. Dabei wurden Probleme mit der Heizung behoben, die auf einige Fahrten der "Füchse" schon mal "gestreikt" hatte. "Der Bus war danach in Ordnung", betonte Ralf Pape (Pape logistics), der als Sponsor das Gefährt bereit gestellt hatte. "Am Freitag wurde sogar noch eine Probefahrt nach Hannover unternommen, es gab keine Beanstandungen." Aus seiner Sicht dürfte sich der Sachschaden auf rund 120 000 Euro belaufen. Der Bus war, bevor er für den EVD auf Tour ging, komplett neu aufgebaut und lackiert worden. Bereits wenige Stunden nach dem Brand setzte sich aus Duisburg ein Wagen in Bewegung, um Fahrer, Begleiter und das noch übrige Gepäck abzuholen.
Die EVD-Spieler wurden gerade noch rechtzeitig vor dem Abflug nach Berlin in Düsseldorf informiert und kehrten nach Duisburg zurück. Das nachmittägige Spiel in Weißwasser wurde abgesagt, weil noch nicht einmal ansatzweise genügend Ausrüstungen zur Verfügung gestanden hätten. Ob die Partie am Dienstag in Heilbronn stattfinden kann, wird erst heute entschieden. Der EVD nahm zwar bereits Kontakt mit einem Ausrüster auf. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass bis morgen alle nötigen Monturen herangeschafft werden können, ist eher gering. Es sieht nach einer Zwangspause aus. Und es sieht zumindest für diese Saison nicht nach einem Ersatz für den ausberannten Bus aus. "Dafür ist die Zeit jetzt viel zu kurz", so Sponsor Ralf Pape. "Für den Rest der Saison müssen wir jetzt eben einen Mietbus besorgen. Das muss auch so gehen!"
19.01.2003 Von Klaus Offergeld Eishockey
http://www.waz.de/waz/waz.duisburg.lokal.php?lokstadt=Duisburg
Hi, Leutz,
wollte Euch mal vom Unglück von uns Duisburgern berichten...
Grußi,
Beanie