Heiße Mitgliederversammlung beim DEB erwartet Samstag, den 13. März 2010 um 18:58 Uhr
Auf der am 27. März 2010 in München stattfindenden außerordentlichen Mitgliederversammlung des DEB wird es mehr als heiß zugehen. Grund der Versammlung sind wichtige Änderungen zur Ligenstruktur und den Verbandsabgaben, aber auch die Altersklassen-Änderung im Nachwuchsbereich dürfte auf großes Interesse stoßen.
NEV-Präsident Ellfrodt ist mit seinen Präsidiumsmitgliedern mehr als verärgert, nachdem in diesen Tagen die endgültigen Tagungsunterlagen aus dem DEB-Haus eingingen. Völlig abweichend von den einvernehmlichen Gesprächen mit DEB-Präsident Uwe Harnos im Januar in Hannover wird es nach DEB-Willen keine Oberliga Nord und keine Oberliga West geben. Vielmehr sehen die vorgelegten Entwürfe nur die Einrichtung einer Oberliga Süd – bestehend aus den LEV Baden-Württemberg und Bayern – und einer Oberliga Ost – bestehend aus den LEV Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – vor, die jeweils unter der Regie des DEB spielen und Aufsteiger zur 2. Bundesliga stellen sollen. Die vorgesehene Schaffung der Oberligen Nord und West, die zunächst eine getrennte Einfachrunde mit anschließender Verzahnung spielen sollten, ist nach DEB-Willen vom Tisch und damit auch die Möglichkeit, dass künftig aus dem Norden oder Westen ein Aufsteiger zur 2. Bundesliga gestellt werden kann. Im Norden und Westen soll somit künftig unter der Regie der Landesverbände nur Eishockey in der Regionalliga gespielt werden. Aufstiegschancen ade!
NEV-Präsident Ellfrodt sieht zwar derzeit bei den Nordvereinen keinen potentiellen Anwärter für die 2. Bundesliga, aber man muss in die Zukunft sehen, wobei sich vielleicht doch in Zukunft ein Verein wirtschaftlich und sportlich den Schritt in den Profisport auf die Fahnen schreiben möchte. Und was wird – so die Frage von Ellfrodt – wenn beispielsweise – was nicht erwartet und befürchtet wird - wenn die Hannover Indians oder die Bremerhavener Pinguins die 2. Liga sportlich verlassen und in ihren LEV eingestuft werden müssen. Gibt es dann die Punktspiele zwischen den Salzgitter Ice-Fighters gegen Hannover oder Bremerhaven kämpft in Adendorf um Punkte? Wer immer den Meistertitel erringen würde, ein (Wieder-) Aufstieg wäre nach den derzeitigen Überlegungen des DEB ausgeschlossen.
So schön eine Oberliga als 3. Liga aussehen mag und auch das sportliche Niveau verbessern könnte, der NEV muss und wird die Interessen seiner Vereine insbesondere aus wirtschaftlicher Sicht nicht außer acht und sie durch ein Mitwirken an waghalsigen Beschlüssen nicht zu einem finanziellen Ruin führen lassen. Der Norden und der Westen sind sich einig, dass derzeit eine Oberliga mit allen Konsequenzen (wie Einzahlung in den Reindl-Pool mit 1.500 € pro Spielerwechsel, mit Trainer-B-Lizenz usw.) für diese LEV nicht in Frage kommt. Zweifel dürften aber auch angebracht sein, ob die Vereine aus dem Osten es sich werden erlauben können, das Abenteuer Oberliga anzugehen. Wo aber wollen die Vereine dann spielen, wenn auch sie den Schritt nicht wagen wollen? Hier wird es wichtige Aufschlüsse auf einer Versammlung der Ostvereine am 13. März 2010 in Chemnitz geben.
Eishockey-Deutschland blickt also Ende März mit großem Interesse nach München. Hitzige Debatten und heiße Diskussionen sind angesagt, keine leichte Aufgabe für die Vertreter der beteiligten Landesverbände, wobei die Änderung der Altersklassen im Nachwuchsbereich in den Hintergrund treten wird.
Am Samstag fand bei München die außerordentliche Mitgliederversammlung des Deutschen Eishockey Bundes statt. Dabei kam es zu den lang ersehnten und richtungsweisenden Beschlüssen für die Zukunft der Oberliga. Somit wird es ab der nächsten Saison eine Oberliga Süd unter dem Dach des DEB geben, sowie die weiteren Oberligen Nord, West und Ost unter Regie der jeweiligen Landesverbände. Die dazu notwendige Satzungsordnung wurde angenommen.
Ligenreform Oberliga und Änderung der Nachwuchsjahrgänge beschlossen
Am 27.03.2010 fand im München die außerordentliche Mitgliederversammlung des DEB statt. Neben der Änderung der Nachwuchsjährgänge, die von den Versammlungsteilnehmern einstimmig verabschiedet wurde, stand die Ligenreform unterhalb der 2. Bundesliga im Mittelpunkt der Versammlung.
Ebenfalls einstimmig wurde eine Ligenreform unterhalb der 2. Bundesliga verabschiedet.
Diese Reform sieht nun folgendes vor:
Es wird in der Saison 2010/2011 eine Oberliga Süd, eine Oberliga West, eine Oberliga Nord und eine Oberliga Ost geben. Die Oberliga Süd wird Spielbetrieb des DEB und die Oberligen West, Nord und Ost Spielbetrieb der Landesverbände sein.
Es wurde vereinbart, dass die jeweiligen Durchführungsbestimmungen mit folgenden Mindestanforderungen zu fassen sind:
1. max. 2 kontingentkartenpflichtige Spieler 2. nur deutsche Torhüter (max. Bestandsschutz bis zur Saison 2011/2012 für kontingentkartenpflichtige Torhüter, die aktuell über einen Vertrag über die Saison 2009/2010 verfügen. 3. U/Ü 21 Regelung (das bedeutet, es dürfen sich max. 15 Spieler über 21 Jahre auf dem Spielberichtsbogen befinden. Deutsche Torhüter fallen nicht unter die U/Ü 21 Regelung.
Kontingentkartenpflichtige Spieler fallen ungeachtet ihres Alters immer unter die U/Ü 21 Regelung.
4. 3-Mann Schiedsrichtersystem
5. 3-Punkte-Regelung / kein Unentschieden.
Bei Unentschieden 5 Minuten 4 gegen 4 Feldspieler Verlängerung.
Bleibt es unentschieden Penaltyschießen
6. Die Einzahlung gem. Art. 64 (Reindl-Pool) wird auch für Vereine der Oberliga West fällig, wenn diese Spieler von Vereinen verpflichten, die in den Pool einzahlen. Wechsel von Spielern aus Vereinen die nicht in den Pool einzahlen bleiben ohne Gebühr gem Art.64.
Innerhalb der nächsten Wochen soll in Zusammenarbeit der federführenden Landeseissportverbände mit dem DEB die Grundlage für möglichst gleichlautende Durchführungsbestimmungen geschaffen werden.
Die Oberliga West soll voraussichtlich mit 8 - 12 Teilnehmern gespielt werden. Bis zu einer notwendigen Arbeitstagung, die voraussichtlich Anfang Mai (nach Meldeschluss am 02.05.2010) stattfinden soll, sollen die Durchführungsbestimmungen und die Modusfrage geklärt und bekannt gegeben werden können.