Beim aktuellen Tabellenführer schlug sich die Mannschaft von Trainer Andrej Fuchs achtbar. Trotz schwer wiegender Ausfälle lieferte der NEV in Ratingen über weite Strecken eine überzeugende Partie, auch wenn eine Schwächephase im zweiten Drittel eine Überraschung verhinderte.
Während Dennis Kohl, Sebastian Bongartz, Ronny Sassen und Holger Schrills erwartungsgemäß fehlten, bissen gleich mehrere angeschlagene Spieler auf die Zähne, so dass man mit einem konkurrenzfähigen Kader nach Ratingen reisen konnte. Dieser wusste die mitgereisten Fans im ersten Abschnitt positiv zu überraschen. Taktisch gut eingestellt und mit disziplinierter Spielweise machten es die Neusser ihrem Gegner wie schon in Duisburg schwer. Zwar besaß der aktuelle Tabellenführer deutlich mehr Spielanteile, die Quirinusstädter standen defensiv aber sicher und fuhren nach zurückhaltendem Auftakt immer wieder gefährliche Konter. So wäre eine Neusser Führung nach dem ersten Drittel durchaus möglich gewesen, doch die einzige Unaufmerksamkeit sorgte dafür, dass die Gastgeber 15 Sekunden vor der Pausensirene das 1:0 markieren konnten. Dass Kai Oltmanns kurz nach Wiederaufnahme der Begegnung den Ausgleich erziele, war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient, anschließend erhöhten die Ratinger jedoch Druck und Tempo. Im Neusser Spiel ging kurzzeitig die Ordnung verloren, was die Gastgeber zu drei Treffern innerhalb von vier Minuten nutzten. Eine sehenswerte Einzelleistung von Niklas Hofmann nach 33 Minuten führte nicht nur zum 2:4-Anschlusstreffer, sondern sorgte auch wieder für Entlastung in der Defensivarbeit. Auch wenn die Neusser nun wieder auf Augenhöhe agierten, fehlte aufgrund der kraftraubenden Spielweise im letzten Drittel die Spritzigkeit, um eine Aufholjagd einzuleiten. Zwar setzte Andrej Fuchs in der Schlussphase konsequent drei Reihen ein, mehr als ein weiterer Anschlusstreffer durch Kai Oltmanns war jedoch nicht drin, zumal der NEV nach einer Rauferei auch auf Daniel Pering verzichten musste. Dennoch dürfte die Begegnung einige wichtige Erkenntnisse gebracht haben. Torhüter Daniel Petry deutete trotz noch fehlender Spielpraxis an, dass er ein zuverlässiger Rückhalt sein kann. Und wenn der NEV aus einer stabilen Defensive heraus agiert, dann dürfte er nach Überwindung des Trainingsrückstands auch in der Oberliga konkurrenzfähig sein.