In der Tat, ernüchternde Nachrichten. Dabei meine ich nicht die beiden Niederlagen, sondern allererstens die Verletzung des Torwartes. Baldige Genesung an dieser Stelle an den besten Neusser.
Die Ergebnisse von Vorbereitungsspielen sind spätestens mit dem Start in die Liga "Schall und Rauch". Die Sache mit den Strafzeiten sollte der Trainer mit einer "Ansage" auch wieder hinkriegen, das traue ich ihm durchaus zu. Spass beiseite, er weiss, was Disziplin ist und wie wertvoll sie für das Mannschafts-gefüge ist. Aber es ist müssig, darüber zu schwadronieren, wenn man, wie ich, nicht beim Spiel war.
Einmal mehr ernüchternd die schwache Zuschauerresonanz. Aber da ist, bei beiden Insolvenzen, sehr viel kaputt gegangen. Ab Sonntag steht die Mannschaft in der Pflicht, ihren Teil dazu beizutragen, unseren NEV auf einen sportlich erfolgreichen Weg zu bringen. Ich bin bereit, mich dabei mitnehmen zu lassen.
Bei den Spielen am Wochenende zeigte die Mannschaft zwei unterschiedliche Gesichter.
In Dortmund gab es einen verdienten 5:4 Sieg durch eine geschlossene Mannschaftsleistung. Das Team ist nie in Rückstand geraten und konnte den Eisadlern trotz seiner beiden hochkarätigen Neuzugänge Jiri Svejda und Florian Pompino jederzeit auf Augenhöhe begegnen. Auch eine doppelte Überzahl der Dortmunder im letzten Drittel wurde gut überstanden. Mannschftskapitän Holger Schrills gleich zweifach, Schahab Amminikia, David Bineschpayouh sowie Thimo Dietrich waren für die Tore verantwortlich. Es fehlten auf Neusser Seite: Markus Felkel, Mike Köhler, Francesco Lahmer, Dennis Appelhans, Yannik Preuss.
Im zweiten Spiel gegen die Dinslakener Kobras stellte sich eine Mannschaft vor, die schon in Ratingen durch einen 2:8 Sieg aufhören ließ. Zwei Drittel gestaltete das Team offen. Der Substanzverlust im letzten Drittel machte sich nach dem kraftraubend Spiel in Dortmund bemerkbar. Das Ergebnis von 4:8 spiegelt den Spielverlauf nicht wirklich wieder, da zahlreiche gute Einschußmöglichkeiten nicht genutzt wurden.
Schlimmer als die Niederlage ist jedoch die Verletzung unseres Stammtorhüters Ken Passmann. Bei einem spektakulärem Safe mit der Fanghand verletzte er sich am rechten Knie. Mit Glück ist es eine Bänderdehnung, die Ärzte konnten jedoch eine Meniskus- oder Bänderverletzung nicht ausschließen. Er selber meint aber schon eine Besserung zu verspüren, die eher eine Bänderdehnung vermuten lässt. Da auch Back-Up Markus Felkel sich beim fünften Tor der Dinslakener verletzte, ist die wichtigste Position im Eishockey stark angeschlagen.
Das Sonntag Spiel gegen den Tus Wiehl welches mit 2:6 verloren ging war für das Team bei 3 Spielen in 3 Tagen eine sehr hohe Belastung. Das Ergebnis ist daher nicht aussagekräftig. Einzig die Disziplinlosigkeiten einiger Spieler sind durch das Trainerteam abzustellen. Andrej Fuchs wird hier die richtigen Worte finden. Torhüter Mario Matuschik machte im Rahmen seiner Möglichkeiten bei seinem ersten Einsatz vieles richtig. Ihm die alleinige Schuld an der Niederlage zu geben, wäre nicht richtig. Dafür ließ die Abwehr den Torhüter zu oft allein.
Nu muss ich doch was schreiben. Substanzverlust ist quatsch ! Erstens stand lange fest, dass drei Spiele so vereinbart waren, man hätte ablehnen können. Zweitens hat die absolut katastrophale Chancenauswertung nun wirklich nichts mit den drei Spielen kurz hintereinander zu tun. Und dann ist die Abwehr von Anfang an sehr schwach gewesen. Ob mit Lahmer und Appelhans das Ganze besser wird, kann ich nur hoffen. Nie und nimmer darf ein (armer) Torwart so allein gelassen werden. Aber die Krone setzt dem Ganzen ein Kapitän aus, der so ausrastet und damit kein Vorbild für die jungen Spieler mehr ist. Bei allem Wohlwollen: er hat während des gesamten Spiels Schiedsrichter (die sachlich und sogar gut -sag ich als totlaer Schiedsrichter-Meckerer- gepfiffen haben) und Mitspieler kritisiert. Die Zuschauer mussten auch mehrfach abfällige Gesten gegenüber Aktionen der eigenen Mitspieler von ihm sehen. So geht das gar nicht ! Er (als erfahrener Spieler) hat - gerade wenn es nicht gut läuft, die eigenen "Kinder" in der Mannschaft zu motivieren. Auch ein Herr Schrills muss für die Mannschaft arbeiten. Was sich der Kollege Preuß erlaubt hat: ständige Alleingänge zwar mit Raumgewinn, aber häufig hat er sich dann leider festgelaufen (schade) - aber sich dann so gehen zu lassen (in einem Vorbereitungsspiel) ist seiner nicht würdig. Von daher erwarte ich als Fan eine gute Antwort im Retro-Spiel gegen die Scherenschleifer - nicht nur wegen der Fans, sondern auch und gerade, weil der Vorstand und die Trainer es verdient haben. Bitte spielt wieder so wie im letzten Jahr. Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat bereits verloren. IHR SCHAFFT DAS ! WIR SIND NEUSS UND IHR..... AUCH !!!