Goldene Brücke
Die Chancen, dass die Aliens in der kommenden Saison in der Oberliga spielen, sind quasi über Nacht erheblich gestiegen. Laut DEB-Vize Harnos haben sie es selbst in der Hand.
Bis gestern schien die Lage gleichermaßen klar wie aussichtslos. Die Ice Aliens wollten in der kommenden Saison in der Oberliga spielen. Der Eishockey-Landesverband (LEV) NRW versagt dem Verein jedoch die Freigabe. Und die Eishockeybetriebsgesellschaft (ESBG), die für die zweite Bundesliga und die Oberliga zuständig ist, zieht sich auf den Standpunkt zurück, dass die Freigabe durch den LEV die Voraussetzung sei. Seit gestern hat sich die Lage grundlegend geändert. In einem Gespräch mit der RP bestätigte Uwe Harnos, Vize-Präsident des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) und ESBG-Aufsichtsrat, dass es "verschiedene Ansichten" darüber gebe, ob die Freigabe durch den LEV die Voraussetzung sei, um in der Oberliga spielen zu können. "Deshalb hat die ESBG-Geschäftsführung Herrn Sorge um ein Gespräch gebeten."" Keinen Zweifel lasse jedoch die grundsätzliche Einstellung der ESBG, deren Ziel es laut Päambel ist, eine Oberliga Nord zu installieren.
Uwe Harnos geht es gar nicht speziell um den Einzelfall der Aliens, sondern um das Ganze. "Das deutsche Eishockey braucht eine Oberliga Nord", sagt der Funktionär, der zur Zeit bei der Weltmeisterschaft in Tschechien weilt. "Aber wenn pro Jahr nur ein Verein aufsteigen darf, benötigen wir acht, neun Jahre, um solch eine Liga zu installieren - und dann dürfte auch kein kein Klub aus dem Norden absteigen."
Weil das deutsche Eishockey jedoch nicht ein jahrzehnt auf eine Oberliga Nord warten kann und will, plädiert Harnos für einen Cut. "Ich bin dafür, sofort eine Oberliga Nord zu installieren", sagt der 43 Jahre alte Kaufbeurer. geht es nach seinen Vorstellungen, so wird es in der kommenden Saison jeweils eine Oberliga Nord und Süd mit je zwölf Vereinen geben. Mittelfristig sollen es aber drei Oberligen sein, um die Fahrten zu verkürzen und halbprofessionelle Arbeit in der Oberliga zu erleichtern.
Ob seine Vorstellungen realisierbar sind? "Wir wollen uns mit den Landesverbänden an einen Tisch setzen", sagt Uwe Harnos. "Ich hoffe, dass das eine konstruktives Gespräch wird. Dabei müssen alle über ihren Tellerrand hinaus blicken. Ist wäre doch sinnlos, zwei Mannschaften mit Halbprofis gegen reine Amateurmannschaften spielen zu lassen."
Natürlich weiß auch Uwe harnos, dass Wolfgang Sorge die Interessen seines Landesverbandes stets besonders am Herzen liegen. Und Sorge, der seit drei Jahrzehnten im Eishockey tätig ist und dem scho so manches Mal fälschlicherweiese das bevorstehende Aus prognostiziert wurde, ist ein alter Fuchs. Und so muss auch Harnos damit rechnen, dass es zum Konfilkt kommt und Sorge keine Freigabe erteilt.
Dass der Landesverbad NRW seine Vereine für den 13. Mai zur Termintagung nach Dortmund geladen hat, sieht Harnos nicht als Problem. Er geht nicht davon aus, dass dort bereits die Liga fest gezurrt und Nägel mit Köpfen gemacht werden. Vor solch einem Schritt warnt er Sorge ausdrücklich: "Zu diesem Zeitpunkt mit Ratingen oder Herne zu planen, wäre fahrlässig."
Aliens müssen Stellung beziehen
In diesem Zusammenhang lässt der Jurist durchblicken, dass er die Auffassung vertritt, dass die Aliens rechtlich gesehen auch ohne Zustimmung des landesverbandes in der Oberliga spielen könnten. Das wiederrum würde auf eine Machtprobe zwischen dem DEB-Präsidium und den Landesverbänden hinaus laufen. "Wir wollen keinen Konflikt und gehen von einer einvernehmlichen Regelung aus", sagt Harnos.
Allerdings nimmt der DEB-Vize die Aliens mit Blick auf das NRW-Treffen ausdrücklich in die Pflicht. "Ich gehe davon aus, dass die Vereine klar sagen, was sie wollen. Es wird auf die Vereine ankommen, sie müssen sich klar gegenüber dem Landesverband artikulieren."
Als die Aliens gestern durch die RP über die neue Entwicklung informiert wurden, reagierten sie mit Erleichterung und großer Freude. "Damit hatte ich schon gar nicht mehr gerechnet", meinte Vize Jochen Giertz. "Um so schönes ist es, wenn sich jetzt der DEB einschaltet und für die Vereine und das gesamte Eishockey einsetzt."
Jochen Giertz, der am 13. Mai nach Dortmund fährt, lässt jedenfalls keinen Zweifel daran, dass er gegenüber dem LEV klar Stellung bezieht: "Wir wollen in der kommenden Saison in der Oberliga spielen."
Quelle:
http://www.fanforum-icealiens97.de/viewtopic.php?t=1488
Das klingt doch schon richtig gut, und macht mut.