Alles über den Neusser EV » F.A.S.S. Berlin

Nach viel Schatten, aber nach großem Endspurt nimmt der NEV einen Punkt mit aus der Hauptstadt nach Neuss.

Vorab: Trotz einiger Strafzeiten war es ein von beiden Seiten fair geführtes Match.

Aber der Reihe nach:

1. Drittel: Die Berliner fanden von Anfang an besser ins Spiel. Auch vom frühen Rückstand erholte sich das Team von der Spree relativ schnell. Spiel bestimmend setzten sich die Berliner immer wieder im Drittel unserer Jungs fest, wobei gute Chancen Mangelware waren. Wenn es jedoch vor unserem Tor brannte, war meist ein unnötiger, blind gespielter bzw. überflüssiger Querpass unserer Jungs im eigenen Drittel Ausgangspunkt für die Gefahr.
Das 1:1-Unentschieden nach dem 1. Drittel schmeichelte dem NEV sehr, weil FASS weitaus agiler wirkte und mehr investierte. Müßig zu erwähnen, dass unser Torwart einmal mehr einen 200-prozentigen hielt.

2. Drittel: Im kollektiven Tiefschlaf kassierten unsere Jungs in der 1. Spielminute des 2. Drittels 2 Tore. Die anschließende Auszeit bewirkte nicht all zu viel. Die Konzentration hielt bis zur 31. Minute. Dann folgte das 4:1, wenig später der 5. Treffer der Gastgeber. Unerklärlich müde wirkte der Großteil unserer Mannschaft. Als in der 39. Minute bei eigener Unterzahl das 5:2 fiel, keimte nur bei den wenigsten der mitgereisten Fans noch Hoffnung auf.

3. Drittel: Etwas engagierter kamen unsere Jungs auf’s Eis. Der Lohn das 5:3 in der 42. Minute. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin, wobei die Berliner weiterhin tonangebend waren. Eine weitere Riesenparade unseres Goalies verhinderte die Spielentscheidung. In der 55. Minuten schien es dann soweit: Fass erhöhte auf 6:3. Vorausgegangen war wiederum ein völlig überflüssiger Pass im eigenen Drittel.
Die Entscheidung unseres Trainers 2 Minuten vor Spielende den Torwart vom Eis zu nehmen war folgerichtig. Der Erfolg des Unternehmens durfte auf Grund der Kräfteverteilung an diesem Tag bezweifelt werden.
Doch dann passierte das, was man ein kleines Wunder nennt. Der 6:4 Anschlusstreffer in der 59. Minute motivierte unser Team dermaßen, dass nun alles daran gesetzt wurde, weitere Treffer zu erzielen. Bei uns klappte nun alles. Das Tempo wurde hochgehalten, die Pässe kamen präzise, der Goalie von FASS wurde unter Dauerfeuer genommen, kein Zentimeter Eis wurde freigegeben und mannschaftlich geschlossen der Gegner unter Druck gesetzt, schwindlig gespielt, förmlich zerlegt. Die Folge: die Tore zum 6:5 und 6:6 in der letzten Spielminute.
Nicht wieder zu erkennen der schlaff wirkende NEV. Das Spiel hatte sich komplett gedreht.

Overtime: Der NEV nun die klar bessere Mannschaft, mit vielen weiteren guten Einschussmöglichkeiten. FASS geschockt, konnte sich aber ins Penalty-Schießen retten.
Wäre schön, wenn die Mannschaft in den restlichen Begegnungen da weitermach, wo sie gegen FASS aufgehört hat (Penalty-Schießen ausgenommen).

Penalty: FASS gewinnt, wobei der Sieg aufgrund der ersten 55. Minuten (speziell der ersten beiden Drittel) auch in Ordnung geht.

Fazit: Ein Spiel mit Unterhaltungswert. Aus unserer Sicht: die letzten beiden Minuten – der blanke Wahnsinn.
Ken Passmann wieder mit großem Sport. Francesco Lahmer (vertrat Mike Köhler wieder als Kapitän) machte ein starkes Spiel. Schien sichtlich Spaß daran zu haben, mal wieder auf berliner Eis zu stehen. Max Bleyer und Schahab Aminikia machten am Ende viel Druck. Auch David Bineschpayouh und Yannik Preuß mit ordentlicher Partie.

Wäre schön, wenn die Mannschaft in den restlichen Begegnungen da weiter macht, wo sie gegen FASS aufgehört hat (Penalty-Schießen ausgenommen).