Die Regionalliga West bot in den ersten drei Monaten alles, was das Herz eines Eishockeyfans begehrt. Spiele auf hohem Niveau und eine erfreulich ausgeglichene Vorrunde, in der bei fast jedem Duell dessen Ausgang im Vorfeld völlig offen war – im Vergleich zu anderen Spielklassen alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Schlappe vier Zähler lagen beispielsweise am Ende zwischen dem Tabellendritten aus Hamm und dem undankbaren Rang sieben, den die Dinslakener Kobras belegten. Nun trennen sich die Wege zwischen den Teams aus der oberen und der unteren Tabellenhälfte, doch für manche gibt es schon bald ein Wiedersehen. Mit dem Vorrundensieger Ratinger Ice Aliens, den Bären aus Neuwied, den Hammer Eisbären, der EG Diez-Limburg, dem EC Lauterbach und dem NEV starten sechs Teams am kommenden Freitag in die Meisterrunde, während die Mannschaften auf den Plätzen sechs bis zwölf eine Relegationsrunde ausspielen. Ende Februar kreuzen sich die Wege jedoch wieder, denn dann wird im Play-off-Modus der Meister der Regionalliga West ermittelt, und zum Teilnehmerkreis werden dann auch wieder die beiden besten Relegationsrunden-Teams zählen. Dem NEV steht somit ein straffes und anspruchsvolles Programm bevor, denn bis dahin gilt es, zehn Spiele gegen die besten Teams der Vorrunde auszutragen. Bereits am ersten Wochenende stehen weite Reisen auf dem Programm, denn die Neusser starten mit zwei Auswärtspartien in Rheinland-Pfalz. Am Freitag treten die Schützlinge des Trainergespanns Fuchs/Benske um 20 Uhr bei den Neuwieder Bären an, mit denen man sich noch vor einer Woche im Südpark ein packendes Duell geliefert hatte. Nun werden die Karten neu gemischt, und die Tatsache, dass der NEV die beiden Vorrundenpartien zumindest sportlich für sich entscheiden konnte, spielt keine Rolle mehr. Das Team von Trainer Jens Hergt hat die Vorrunde als Tabellenzweiter abgeschlossen, eine Platzierung, die mit Blick auf den Kader der Deichstädter nicht überrascht. Ein halbes Dutzend Spieler war eigentlich für die klassenhöhere Oberliga verpflichtet worden, ehe die Insolvenz des EHC Neuwied einen Neustart in der Regionalliga zur Folge hatte. Für diese wurden neben drei Kontingentspielern auch zahlreiche Ex-Neuwieder an ihre alte Wirkungsstätte zurückgeholt, ein Konzept, das sich als erfolgreich erwies. Der unter erheblichem Zeitdruck zusammengestellte Kader erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen und versöhnte die zahlreichen und begeisterungsfähigen Anhänger des Eishockeysports in Neuwied, die in der jüngeren Vergangenheit mehrfach finanzielle Bruchlandungen von Vorgängervereinen hinnehmen mussten.
Auf eine lange Eishockeytradition blickt auch der sonntägliche Standort zurück, denn auch in Diez-Limburg wurde schon mehrfach höherklassiges Eishockey gespielt. Die 2004 gegründete Eissport Gemeinschaft Diez-Limburg spielte allerdings in den letzten Jahren „nur“ in den Landesverbänden Hessen und Rheinland-Pfalz, ehe sie sich im Sommer der neu zusammengestellten Regionalliga West anschloss. Galt man dort anfänglich noch als unbeschriebenes Blatt, so machten sich die „Rockets“ auch in der neuen Umgebung schnell einen guten Namen. Grund hierfür ist unter anderem ein gutes Händchen bei den im Sommer getätigten Spielerverpflichtungen, denn mit dem Tschechen Martin Brabec und dem Kanadier Matthew Fischer avancierten die beiden Kontingentspieler der EGDL zum besten bzw. drittbesten Scorer der gesamten Vorrunde. Zudem wurden mit Andrej Teljukin (bester Vorlagengeber der Liga) und Konstantin Firsanov namhafte Routiniers an die Lahn geholt, die ihren Anteil daran hatten, dass die Rockets gemeinsam mit den Lauterbacher Luchsen die torgefährlichste Offensive der Vorrunde stellten (117 Treffer). Für die Rückrunde verstärkte der Vorrunden-Tabellenvierte seinen Kader mit Paul Thiede, einem talentierten Oberliga-Torhüter aus Leipzig, während drei andere junge Spieler den Verein in Richtung Frankfurt (Hessenliga) verließen, um dort mehr Spielpraxis zu sammeln. Die bisherigen Duelle zwischen den Rockets und dem NEV konnte jeweils der Gastgeber für sich entscheiden. Während Diez-Limburg das Hinspiel durch einen starken Endspurt mit 4:3 für sich entschied, überrollten die NEV-Cracks ihren Gegner bei der anschließenden 7:3-Revanche schon in den ersten beiden Dritteln. An die in diesem Spiel gezeigte Leistung möchte die Mannschaft um Kapitän Holger Schrills am Sonntag ab 19:30 Uhr anknüpfen, doch auch insgesamt kann es aus Neusser Sicht gerne so weiter gehen, wie in der Vorrunde. Die so oft verwendete Bezeichnung der „jungen Wilden“ traf in der ersten Saisonhälfte auf den NEV absolut zu, denn die von einigen Routiniers angeführte junge Mannschaft, in die erneut und erfolgreich Spieler aus dem eigenen Nachwuchs integriert wurden, zählte zu den positiven Überraschungen und hat sich eine Menge Respekt erarbeitet. Sämtliche Gegner der nun folgenden Rückrunde konnte man zumindest einmal bezwingen, so dass man sich auch in den kommenden Wochen nicht verstecken muss, auch wenn die Konkurrenz im Gegensatz zum NEV auf zahlreiche (Halb-)Profis setzt. Aktuell scheint ein weiteres „Wettrüsten“ in der Liga jedoch weitestgehend auszubleiben, so dass auch insgesamt auf eine erneut spannende und ausgeglichene Runde gehofft werden darf. Personell ist die Ausgangssituation vor den Wochenendspielen recht unterschiedlich: Während man in beiden Spielen auf Ken Passmann verzichten muss, fallen Mike Köhler und Maximilian Bleyer am Freitag aus, stehen am Sonntag aber wieder zur Verfügung. Letzteres gilt auch für Sascha Drehmann, dessen Einsatz in Neuwied aus beruflichen Gründen noch fraglich ist.
Was war denn da gestern im zweiten (5 : 0) und dritten Drittel (4 : 1) los? Nach den beiden Spielen gegen diesen Gegner in der Hauptrunde kann ich dieses Ergebnis kaum glauben. Diese Klatsche ist doch bestimmt nicht nur im Fehlen von unserem Stamm-Torhüter Ken begründet.
Wie sehr die Funktionäre derzeit von der Rolle sind, zeigt sich allein schon am Begriff "Meisterrunde" - es handelt sich lediglich um eine Zwischenrunde. Man hat bisher nicht die unsportliche Entscheidung des Verbandes als das bezeichnet, was es ist: eine RIESENSAUEREI ! Die goldenene Ananas wird schöngeredet und die Neuwieder haben sich trotzdem verstärkt. Man sollte endlich ehrlich sein und den Fans reinen Wein einschenken. Die kommenden Spiele sind reine Freundschaftsspiele, wenn man eine "gute Platzierung" anstrebt, nur ein Gegenargument: der Zweite muss gegen den Sieger der unteren Runde spielen, der sicher zusätzliches Selbstbewustsein haben wird. Und die Spieler: die haben es sich ehrlich verdient (sie sind Amateure !), nicht bei jeder Ananas die langen Auswärtsfahrten machen zu müssen. Wichtig ist erst das erste Playoff. Bis dahin keine Spielstrafen wäre wichtiger. Unser Trainer tut mir leid, denn er will, ja muss, aus seiner Sicht jedes Spiel gewinnen. Was sich nun auch zeigt: wir sind von Fuchs, Passmann und Schrills sowie Peter abhängig (ohne den Rest schlecht zu machen), auch das muss man mal offen sagen. Warum äußert sich der Vorstand nicht wie früher: offen und ehrlich? DAS war seine Stärke und nicht "unübliche" Aktionen....
Was war am letzten Freitag für ein Datum? Jawohl, der 13.! Also gilt hier: Abhaken und eine Woche später vor heimischer Kulisse mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gegen die Mannschaft aus Hamm die nächsten drei Punkte dieser Runde einfahren.