Alles über den Neusser EV » Diez-Limburg vs. Neusser EV

"Ein Sieg für die Moral"

Nur 48 Stunden nach der Schlappe in Neuwied hatten die NEV-Cracks die richtige Antwort parat. Mit einem verdienten 4:3-Sieg in Diez holte sich die Mannschaft um Kapitän Holger Schrills den ersten „Dreier“ der Platzierungsrunde.
Vierzehn Feldspieler und zwei Torhüter hatten sich auf die erneute Reise nach Rheinland-Pfalz gemacht. Unter diesen befand sich auch Jendrik Allendorf, den man dank der guten Kontakte nach Krefeld vom dortigen DNL-Team „ausleihen“ konnte und der bereits in der vergangenen Saison sechs Einsätze für das Team vom Südpark absolviert hatte. Dass es ein anderes Spiel würde als am Freitag, bemerkte man schon in der Anfangsphase der Partie. Zwar ging die EG Diez-Limburg durch ihren Kanadier Matt Fischer schon nach drei Minuten in Führung, die Neusser ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken und erspielten sich ein deutliches Chancenplus. Einziges Manko war, dass nicht mehr als der Ausgleich heraussprang, den Maximilian Bleyer nach perfektem Zuspiel von Holger Schrills erzielte (7.). In der 15. Minute folgte dann die Bestrafung, als die torgefährlichste Sturmreihe der Liga ein weiteres Mal zuschlug, diesmal durch den tschechischen Topscorer Martin Brabec. Trotz des unbefriedigenden Zwischenstandes gab es in der Drittelpause keinen Grund, Änderungen vorzunehmen, und so machten die NEV-Cracks im zweiten Abschnitt dort weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten. Der Lohn ließ diesmal nur 85 Sekunden auf sich warten, Kapitän Holger Schrills setzte einen Abpraller zum erneuten Ausgleich in die Maschen. Die Neusser blieben auch in der Folgezeit am Drücker, scheiterten aber immer wieder am gut aufgelegten Torhüter Alexander Neurath. Die beste Chance hatte nach 30 Minuten Tim Dohmen, der den „Rockets“-Verteidigern immer wieder enteilen konnte und in dieser Situation mit einem Foul gestoppt wurde. Beim fälligen Penalty fand aber auch der Youngster seinen Meister im Schlussmann der Gastgeber. Diese blieben durch ihre erste Reihe brandgefährlich, verzeichneten aber beispielsweise auch einen Lattentreffer durch Marco Herbel (35.). Nachdem es mit dem 2:2-Zwischenstand erneut in die Kabinen gegangen war, folgte zu Beginn des letzten Abschnitts die Erlösung aus Neusser Sicht. Zunächst verwandelte Dominick Thum eine Vorlage von Jaime Lindt zur erstmaligen Führung, nur 20 Sekunden später tankte sich erneut Holger Schrills durch die gegnerische Verteidigungsreihe und versetzte die Gastgeber mit seinem Treffer zum 2:4 in eine Art Schockstarre (46.). Neuss hatte die Partie nun gut im Griff und schien auf einem guten Weg, den ersten Sieg der Zwischenrunde einzufahren, doch es wurde noch einmal spannend. Fünf Minuten vor der Schlusssirene brachte Daniel Krieger den Vorrundenvierten noch einmal auf ein Tor Abstand heran, 38 Sekunden vor dem Ende griff Trainer Anton Weißgerber dann zum letzten Mittel und nahm seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Tatsächlich hatten Marco Herbel und Andreas Wichterich noch die Chance zum Ausgleich, Jendrik Allendorf rettete den knappen Vorsprung jedoch über die Zeit und wurde anschließend als bester Neusser ausgezeichnet. Der Sieg war freilich einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu verdanken und bewies, dass sich die junge Truppe auch von herben Rückschlägen nicht entmutigen lässt – ein gutes Zeichen.
Eine Schrecksekunde gab es in der 58. Spielminute, als EGDL-Routinier Konstantin Firsanov nach einem Zweikampf unglücklich gegen die Bande prallte und nach längerer Behandlung ins Krankenhaus gefahren wurde – der NEV wünscht gute Besserung und ein baldiges Wiedersehen auf dem Eis!