Gleich dreimal in Folge muss sich der Neusser EV auswärts behaupten, davon zweimal am kommenden Wochenende.
Den Anfang macht am Freitag (20:30 Uhr) die Partie bei der Eissport Gemeinschaft Diez-Limburg. Der Aufsteiger – sofern man in der neu zusammengestellten Regionalliga West von einem solchen sprechen kann – hat sich in der ungewohnten Umgebung sehr schnell zurechtgefunden, wie ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse zeigt. Bereits beim Meisterschaftsauftakt sorgten die „Rockets“ mit einem überraschenden Punktgewinn beim letztjährigen Meister und Ligafavoriten aus Ratingen für ein dickes Ausrufezeichen. Dank des folgenden 6:4-Erfolgs im Hessen-Derby gegen Bad Nauheim sind die Limburger mit vier Punkten absolut im Soll und erfolgreich in der Liga angekommen. Bestand der Hessenliga-Kader überwiegend aus früheren Neuwieder Spielern, Akteuren aus der Region und einigen Ex-Iserlohnern, so wurde dieser mit Blick auf die höheren Anforderungen in der neuen Spielklasse noch einmal deutlich verstärkt. Verteidiger Andrej Teljukin (40) war in der vergangenen Saison noch in der 2. Bundesliga (Bremerhaven) aktiv und möchte seine Karriere an seiner ersten Deutschland-Station ausklingen lassen. Ähnlich erfahren ist der ebenfalls russisch-stämmige Konstantin Firsanow (34), der in der Offensive die Fäden zieht. Für mehr Durchschlagskraft sorgen auch zwei junge Kontingentspieler; mit dem Tschechen Martin Brabec (23) und dem Kanadier Matt Fischer (22) scheint man bei der Auswahl ein glückliches Händchen gehabt zu haben, zumindest zeigen sie sich bereits als fleißige Scorer.
Auf den NEV wartet ein äußerst unangenehmer Gegner, der sich bei seinen bisherigen Auftritten als sehr kampfstark und bissig erwies, dessen Kader aber auch einiges an spielerischer Qualität bietet.
Die Qualitäten des sonntäglichen Kontrahenten sind in Neuss hingegen aus den vergangenen Jahren bestens bekannt. Die Hammer Eisbären wurden zuletzt Vizemeister der 1. Liga West und gelten auch in der umformierten Spielklasse als Kandidat auf einen Spitzenplatz. Der Großteil der Leistungsträger konnte gehalten und frei gewordene Stellen gleichwertig besetzt werden. Für den finnischen Stürmer Mikael Paunio holte man den Dinslakener Top-Stürmer Kamil Vavra, darüber hinaus profitierte man von der sportlichen Neuausrichtung in Dortmund, mit Tommy Kuntu-Blankson, Marvin Cohut, Kai Domula und André Kuchnia bediente man sich umfangreichbeim Lokalrivalen. Einen kurzfristigen Wechsel gab es hinter der Bande, da Daniel Galonska in den Trainerstab des Iserlohner EC wechselte und durch Ralf Hoja ersetzt wurde. Die Westfalen sind mit einer Niederlage in Neuwied und einem Heimsieg gegen Lauterbach in die Saison gestartet und gehen auch am Sonntag (18:30 Uhr) als Favorit in das Duell gegen den NEV.
Während Mario Matuschik wieder ins Training eingestiegen ist und voraussichtlich am Freitag mit nach Limburg reist, muss Youngster Berk Karota wegen einer schweren Prellung aus dem Grefrath-Spiel pausieren. Gleiches gilt für Pascal Rüwald, der sich in Dortmund zumindest die Schulter auskugelte und bei dem nun weitere Untersuchungen folgen. Während Nils Lingscheidt und Niklas Solder am Freitag aus beruflichen Gründen fehlen werden, hofft man noch auf Paul Gebel, Mike Köhler und David Bineschpayouh, deren Einsatz sich kurzfristig entscheiden wird.
Ich befürchte, dass in beiden Partien die Trauben zu hoch hängen werden, um mit etwas Zählbaren aus den Auswärtsspielen in den Südpark zurückzukehren. Es ist schon eine sehr starke Regionalliga, die dieses Jahr zusammengestellt wurde. Eine Mannschaft, gegen die drei Punkte von vornherein eingeplant werden können, scheint es in diesem Jahr nicht zu geben. Darüberhinaus befürchte ich, dass wir mit Dinslaken und Grefrath bereits zwei Mannschaften zu Gast hatten, die in der Schlusstabelle in der unteren Region zu finden sein werden. So gesehen waren die beiden Heimsiege "Pflichtsiege", wenn es gilt, Platz sechs in der Endabrechnung zu erreichen. Umso ärgerlicher war es, dass die ersten beiden Auswärtsspiele ohne Punktgewinn geblieben sind. Schaaade! Aber das war nur " Kaffeesatzleserei " von mir. Freuen wir uns auf die nächsten Partien ( vlt. mit dem einen oder anderen Überraschungspunkt ) und eine tolle Saison unseres NEV.
Respekt! Klasse! Super! Die schönsten Siege sind die unerwarteten Auswärtssiege am Sonntagabend. Und jetzt schnell zum Kühlschrank. Das haben die Jungs mir verdient. :-)
Wir sind spät dran, aber deshalb nicht weniger lesenswert : der Spielbericht vom vergangenen Freitag.
Super gespielt- aber nicht dafür belohnt worden Neuss unterliegt Diez-Limburg in den letzten Sekunden mit 3-4
Kurz nach dem Schlusspfiff überwog die Enttäuschung- ließ man das Spiel jedoch mit etwas Abstand Revue passieren, so überwog ein positives Gefühl, die Neusser hatten eine durchweg gute Leistung gezeigt.
Dass es kein leichtes Unterfangen wird, war schon bei der Abfahrt des Mannschaftsbusses klar. Nur ein knappes Dutzend Spieler machte sich auf die Reise, die durch den Berufsverkehr eine beschwerliche war. Aber eine Stunde vor Spielbeginn wurde die Eishalle in Diez- Limburg erreicht. Dort erwartete die Mannschaft eine neue Erfahrung, nicht nur, dass die Eishalle schon etwas in die Jahre gekommen ist, es gab auch nur für genau 20 Minuten nach dem Spiel warmes Wasser zum Duschen- und zwar für alle Spieler!! Auf dem Eis legte die Mannschaft los wie die Feuerwehr, überfallartige, schnelle Konter führten zu einer 2-0 Führung und die Diez-Limburger konnten sich bei ihrem sehr guten Torhüter bedanken, dass es nicht mehr Treffer wurden. Im zweiten Drittel gab es Chancen auf beiden Seiten, die Rockets zeigten sich engagierter als im ersten Drittel und kamen zum Anschlusstor. Der Ausgleich lag in der Luft, vor allem als die Neusser mehrmals in Unterzahl agieren mussten. Doch Paul Gebel machte mit einem schönen Alleingang das 3-1 in Unterzahl. Kurz vor Drittelende gab es noch eine packende Szene- Penalty für die Gastgeber! Ken Passmann parierte diesen Penalty jedoch souverän! Dieser gute Save war sehr wichtig für die gesamte Mannschaft, denn ein Tor kurz vor der Pause ist nie gut…. Im letzten Drittel mussten die Neusser dem Kräfteschwund Tribut zollen, in der 50. Minute fiel das 3-3. Dennoch gab es auch Chancen für unsere Jungs, so dass ein ausgeglichenes Spiel entstand, die Rockets mussten sogar die letzten Minuten in Unterzahl spielen.
Alle in der Halle richteten sich auf ein Penaltyschiessen ein, bis leider eine Unachtsamkeit kurz hinter der eigenen blauen Linie zu einem Puckverlust und letztlich dem 4-3 für Diez-Limburg führte. Nachdem sich der erste Frust gelegt hatte, wurde zwar den liegen gelassenen Punkten nachgetrauert-aber die Jungs waren zurecht Stolz auf ihre gezeigte Leistung!